Caracas – Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro hat mutmaßliche Anschlagspläne gegen die US-Botschaft in Caracas scharf verurteilt. Es bestehe die Möglichkeit, dass „eine örtliche Terroristengruppe“ bei einer „False-Flag-Operation“ einen Sprengsatz in der US-Botschaft in Caracas platziert habe, um den aktuellen Konflikt mit Washington zu verschärfen, sagte Maduro am Montag im Staatsfernsehen unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte Quellen. Der linksnationalistische Präsident sprach von einer „Provokation“.
Ihm zufolge ging es darum, „einen Skandal zu provozieren und die Kommunikationsmacht der Netzwerke und Medien zu nutzen“, um anschließend die venezolanische Regierung zu beschuldigen. Damit solle „eine Eskalation der Konfrontation“ mit den USA herbeigeführt werden.
Es handele sich „trotz aller Differenzen“ mit den USA um eine Botschaft, die durch die venezolanischen Behörden „geschützt“ werde, betonte Maduro. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Botschaftsgelände seien „verstärkt“ worden.
Der Konflikt zwischen den USA und Venezuela nimmt seit Wochen an Schärfe zu. US-Präsident Donald Trump wirft Maduro vor, Drogenbanden zu kontrollieren und den Drogenhandel gezielt gegen die USA einzusetzen. Seit Wochen geht das US-Militär bei Einsätzen vor Venezuelas Küste gegen mutmaßliche Drogenschmugglerboote vor. Bei den Einsätzen gegen mindestens vier Boote wurden den US-Behörden zufolge mindestens 21 Menschen getötet. Trump hatte das Vorgehen der USA in der Karibik zuvor als „bewaffneten Konflikt“ mit Drogenkartellen eingestuft. Die Trump-Regierung hat verschiedene Kartelle zu „Terrororganisationen“ erklärt.