Neue Spitze: Henriette Held und Luis Bobga © dpa
Leipzig – Das Grüne-Jugend-Führungsduo Jette Nietzard und Jakob Blasel ist Geschichte, die neuen Chefs des Parteinachwuchses heißen Henriette Held und Luis Bobga. Ihre beiden Vorgänger hatten nicht erneut kandidiert. Der Kurs der Neuen soll aber der alte bleiben: Sie kündigten an, die Partei weiter nach links schieben zu wollen. Held wurde mit 93,6 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt, Bobga mit deutlich schlechteren 76,2 Prozent. Beide hatten keine Konkurrenz und hielten umjubelte Bewerbungsreden. Die Grüne Jugend beschloss auch ein Arbeitsprogramm – darin nehmen sie sich vor, für „radikale Umverteilung und soziale Gerechtigkeit“ zu kämpfen. Die neuen Bundessprecher, wie die Grüne Jugend ihre Chefs nennt, sind beide 23 Jahre alt.
Das Verhältnis der Grünen-Jugendorganisation mit ihren knapp 19 000 Mitgliedern zur Partei ist schon länger schwierig, ihr Einfluss begrenzt. Die Grüne Jugend ist deutlich linker als der Durchschnitt der Partei und lehnt den Kapitalismus ab. Nun will sie ergründen, „wie eine sinnvolle strategische Zusammenarbeit“ mit der Mutterpartei aussehen kann.
Parteichef Felix Banaszak, der selbst dem linken Flügel angehört, wurde mit dem Sprechchor „Linksrutsch jetzt“ und einem Protestbanner mit der Aufschrift „Bitte links abbiegen“ empfangen. Banaszak war einst selbst Chef der Grünen Jugend und reagierte versöhnlich. „Ich weiß, dass es keine Grüne Jugend braucht, die angepasst und langweilig ist“, sicherte er den Anwesenden zu. Sein Ziel sei es eine „progressive Politik“ im Bundestag.