Dunkle Erinnerungen an Fehler der USA

von Redaktion

CIA-Aktionen in Venezuela

So wie es zu Sowjetzeiten Kremologen gab, die zwischen den Zeilen aus Moskau lasen, braucht es heute Trumpologen, die die oft wirren Worte des US-Präsidenten zu interpretieren versuchen. Ein wesentliches Element dieser Trump-Interpretation ist, zu unterscheiden, wann der mächtigste Mann der Welt nur so dahinredet – und wann ein Plan hinter seinem Wortschwall lauert.

Der US-Präsident kommt selbst in abstrusen Zusammenhängen auf Venezuela zu sprechen, etwa wenn er die Hamas-Gewalt entschuldigt, indem er sie mit seinem Kampf gegen Venezuelas Drogenbanden gleichsetzt. Die ständige Wiederholung zeigt: Das Regime in Caracas ist für Trump ein Hauptgegner, weshalb seine Ankündigung, via CIA im ölreichsten Staat der Erde zu agieren, sehr ernst genommen werden muss.

Die USA haben es schon früher als legitim angesehen, sich in die Belange lateinamerikanischer Staaten einzumischen. Dunkle Erinnerungen werden da wach, etwa an die missglückte CIA-Invasion in der kubanischen Schweinebucht 1961 oder an den Sturz des demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende 1973 in Chile.

Nicolás Maduro ist ein Diktator, der nur durch Wahlbetrug an der Macht geblieben ist. Aber es gibt leider allzu viele seiner Sorte auf der Welt – und die Geschichte lehrt, dass nur selten etwas besser wird, wenn sich Großmächte mit Gewalt in andere Staaten einmischen.KLAUS.RIMPEL@OVB.NET

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