Erst hatte Markus Söder in der Migrationsdebatte den provokanten Satz gesagt, das Stadtbild müsse sich wieder ändern. Nun übernimmt ihn der Kanzler. Verlässlich kam die aufgebrachte Reaktion der Grünen, die Äußerungen von Friedrich Merz seien respektlos gegenüber allen, die nicht hier geboren sind, und „eines Kanzlers unwürdig“. Doch ein Problem, das viele ärgert, nicht offen anzusprechen, wäre falsch.
Zumindest für München muss man jedoch einwerfen: In der Stadtbild-Debatte geht es keineswegs nur um Migrationsfragen, und wenn, dann eher um osteuropäische Bettlerbanden als um Syrer oder Afghanen. Die offensichtlichsten Probleme in der Landeshauptstadt hinterließ ein Milliardär. Vom windigen René Benko, der am Mittwoch richtigerweise zu einer ersten Haftstrafe verurteilt wurde, verschandeln Bauruinen die Innenstadt. Mit großer Naivität wurde der Österreicher von der Münchner Gesellschaft und Politik hofiert. Eine Debatte über die Lehren bleibt aus!
Höchste Zeit, dass sich nun neue Investoren finden. Die (Kommunal-)Politik sollte darauf achten, dass es schnell Fortschritte gibt. Denn in der Kombination mit den Endlosbaustellen (Hbf, Stammstrecke) wundert es nicht, wenn neue Treffpunkte für die Drogenszene entstehen.