Schröder verteidigt Pipelines

von Redaktion

Altkanzler nennt den Nord-Stream-Bau „weiterhin richtig“

Schwerin – Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat den Bau der Nord-Stream-Erdgaspipelines durch die Ostsee als „weiterhin richtig“ verteidigt. Vor einem Untersuchungsausschuss des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern sagte Schröder am Freitag, es sei darum gegangen, die deutsche Energieversorgung von Atom- und Kohleenergie unabhängiger zu machen sowie Erdgas „zu vernünftigen Preisen“ aus Russland zu bekommen. Es habe für ihn keinen Grund gegeben, von der „bewährten Zusammenarbeit“ unter seinen Vorgängern abzuweichen.

Einwände zum Beispiel aus Polen „interessierten mich nicht“, führte Schröder aus. Die Pipeline sei so geplant worden, „weil wir keine Interventionen anderer Länder wollten“. Die damalige wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland nannte Schröder „Friedenspolitik“, und so solle sie auch heute noch bezeichnet werden.

Schröder rechtfertigte auch, dass Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung 2021 eine Klimaschutzstiftung gründete. Sie sollte unter anderem mit verdeckten Geschäften die Fertigstellung der Nord-Stream-2-Pipeline absichern, weil beteiligte Firmen von US-Sanktionen bedroht waren, und bekam 20 Millionen Euro vom Nord-Stream-Konsortium. Die Stiftung „diente dazu, das Projekt fortführen zu können, ohne US-Sanktionen befürchten zu müssen“.

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