Ein Telefonat – und der US-Präsident scheint seine „Enttäuschung“ über Putin wieder vergessen zu haben. Stattdessen bekommt der Kreml-Chef noch ein Trump-Treffen (das wie zum Hohn ohne die EU, aber auf EU-Boden stattfindet) und muss sich erst mal keine Sorgen über Tomahawks für Kiew machen. Auch von der „Überzeugung“, die Ukraine könne ihr Staatsgebiet in Gänze zurückgewinnen, ist nichts übrig. Lieber will Trump nun die Front eingefroren sehen, was wiederum Putin nutzen würde: Den Russen könnte er das als Sieg verkaufen, ohne etwas aufgeben zu müssen.
Schockierend daran ist: Der Kreml-Chef bekommt all das zum Nulltarif. Denn leider spricht wenig dafür, dass der anvisierte Budapest-Gipfel anders laufen wird als sein Vorläufer in Alaska. Das Gerücht, Putin stecke bei seinen Gebietsforderungen zurück, wolle „nur“ noch den Donbass, ist pures Blendwerk. Käme es so, würde das Moskau militärisch große Vorteile verschaffen und den Hunger auf neue Aggressionen nähren. Putin an den Gesprächs-Tisch geholt zu haben, ist an sich noch kein Erfolg. Weit schwerer wiegt, dass Putin Trump wieder ein Stück von Kiew entfernt hat.