Grüne werben für Pflicht-Jahr für Männer und Frauen

von Redaktion

Neun bis zwölf Monate bei Militär, Katastrophenschutz oder Sozialdiensten: „Resiliente Gesellschaft stärken“

Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende im Landtag. © dpa

Berlin/München – Prominente Grüne machen sich in einem Antrag für den Bundesparteitag Ende November für ein geschlechterübergreifendes verpflichtendes Gesellschaftsjahr stark. Man wolle „die Einführung eines Gesellschaftsjahres für alle“, zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus dem Papier. „Dieses soll nach Abschluss der Vollzeitschulpflicht beginnen können und grundsätzlich bis zur Vollendung des 28. Lebensjahres absolviert werden (in der Bundeswehr frühestens mit 18 Jahren).“ Der Dienst soll demnach mindestens neun und höchstens zwölf Monate dauern.

Die Teilnehmer sollen ihren Einsatzbereich frei wählen können – in der Bundeswehr, im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz oder in sozialen Einrichtungen. „Ein Gesellschaftsdienst kann Menschen aller Generationen vermitteln, dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind, sondern eine Aufgabe, die wir alle gemeinsam tragen müssen“, heißt es weiter in der Begründung: „Mit einem verpflichtenden Gesellschaftsjahr leisten wir einen Beitrag zu einer umfassenden Gesamtverteidigung unserer liberalen Gesellschaftsordnung und zur Stärkung einer solidarischen und resilienten Zivilgesellschaft.“

Bis zuletzt hatten sich dem Bericht zufolge 89 Parteimitglieder dem Antrag angeschlossen. Darunter sind die Vize- Ministerpräsidentin von NRW, Mona Neubaur, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, die bayerische Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze sowie die bekannteren Bundestagsabgeordneten Tarek Al-Wazir und Anton Hofreiter. Der Initiator, der Verteidigungsexperte Niklas Wagener, sagte dazu: „Ein Gesellschaftsjahr soll keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht sein, sondern ein gemeinsames Projekt aller Generationen, das militärische, zivile und soziale Elemente zusammenführt.“

Auch in der Union gibt es Konzepte für ein Gesellschaftsjahr, die in Teilen der CSU und in der Jungen Union forciert werden. Für ein „Gesellschaftsjahr für alle“ sind außerdem die Freien Wähler. Die Grüne Jugend ist strikt dagegen.KNA/MM

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