Institut warnt vor Abhängigkeit von China

von Redaktion

Köln – Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln warnt in einer Untersuchung vor Ausfällen bei der Versorgung mit einigen kritischen Medikamenten. In einem möglichen Konflikt mit China drohten in Deutschland demnach Versorgungslücken. Die Studie zeige zudem, dass China auch bei den Pharma-Patenten immer wichtiger werde. Bei 20 der 56 untersuchten versorgungsrelevanten Wirkstoffen bestehe ein „hohes Kapazitätsrisiko“. Das bedeute, dass mindestens ein Drittel der Produktionskapazitäten bei einem chinesischen Lieferstopp potenziell wegfallen würde. Käme es so weit, könnten hierzulande jährlich bis zu 42 Millionen Packungseinheiten nicht hergestellt werden. Besonders groß sei die Abhängigkeit von China bei Schmerzmitteln, Antibiotika und Diabetes-Medikamenten. Zudem melde China immer mehr Patente an. Kamen im Jahr 2020 noch 1000 Patentanmeldungen aus China, war es 2021 bereits knapp jede achte. Während China hinter den USA global auf Rang zwei rangiert, hat sich der Anteil Deutschlands an den Patentanmeldungen der globalen Branchen fast halbiert. „In einem länger andauernden Konfliktfall mit China wäre unsere Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten aktuell gefährdet“, mahnte IW-Pharmaexpertin Jasmina Kirchhoff. Es brauche nicht zuletzt eine Stärkung der europäischen Produktionskapazitäten und der eigenen Innovationskraft, forderte sie.EPD

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