„Wir sind die Töchter“

von Redaktion

Weiter Streit um Merz‘„Stadtbild“-Aussage

Berlin – Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) stößt auch beim Koalitionspartner SPD und in Teilen der eigenen Partei mit seinen Äußerungen über das „Stadtbild“ und Migration auf Kritik. Der Chef des CDU-Sozialflügels, Dennis Radtke, sagte: „Natürlich haben wir an vielen Stellen ein verstörendes Stadtbild, aber zu suggerieren, dies würde sich durch Abschiebungen ändern, ist zu kurz gesprungen, erweckt unerfüllbare Erwartungen und wird der Komplexität des Problems nicht gerecht.“ Merz solle mehr auf Zusammenhalt der Gesellschaft achten.

SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf warf Merz vor zu spalten. Die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer rief zu einer spontanen Demonstration vor der CDU-Bundesgeschäftsstelle auf. Am Abend versammelten sich Tausende unter dem Motto „Feministische Kundgebung: Wir sind die Töchter“. Laut Berliner Polizei nahmen rund 2000 Personen teil, die Veranstalter sprachen von 7500 Teilnehmern. Merz hatte gesagt, wer an den Stadtbild-Äußerungen zweifle, solle mal zuhause „seine Töchter fragen“.

Unions-Politiker nahmen Merz in Schutz. Auch der Grünen-Politiker Cem Özdemir sagte in der ARD, man müsse über diese Probleme sprechen. Das müsse aber „unglaublich sensibel“ angegangen werden: „Man redet über Menschen.“

Artikel 3 von 11