KOMMENTAR

Von falschen „Töchtern“ und „Stadtbildern“

von Redaktion

Demos gegen den Kanzler

Wer da in den vergangenen Tagen bei den Demos am Brandenburger Tor und vor der CDU-Parteizentrale „Wir sind das Stadtbild“ und „Wir sind die Töchter“ skandierte, war weder das eine noch das andere: Es war nur das bekannte linksgrüne Berliner Biotop rund um Fridays-for-Future Chefin Luisa Neubauer, das da gegen den Kanzler und seinen Stadtbild-Satz mobil machte. Um die Absurdität der Anmaßung komplett zu machen, wurde der Protest vor dem Konrad-Adenauer-Haus auch noch als „feministische Kundgebung“ etikettiert. Gerade so, als seien es nicht Frauen und Mädchen, die am meisten darunter leiden, dass mit der unkontrollierten Migration auch ein Frauenbild nach Deutschland eingewandert ist, das allem Hohn spricht, wofür Generationen von Feministinnen gekämpft haben.

Eine SPD, die sich statt um die Arbeiter lieber um Transferbezieher kümmert. Grüne, denen ein „Bleiberecht für alle“ wichtiger ist als das Sicherheitsgefühl von Frauen, die sich nachts von Gruppen junger Männer wie Freiwild behandeln lassen müssen, weil sie deren mittelalterlichen „Ehrvorstellungen“ nicht entsprechen: Würde die politische Linke sich selbst mal kritisch hinterfragen, wüsste sie, warum sie im Land zwar noch Demos und Lichterketten, aber außerhalb Berlins und Hamburgs keine demokratischen Mehrheiten mehr organisieren kann. Weshalb sie lieber über Parteiverbote nachdenkt als über Wege, sich die Zustimmung der Menschen zurück zu erarbeiten.

An einer Stelle muss aber auch Kanzler Friedrich Merz nacharbeiten: Er muss, wenn er seinen Gegnern (auch innerhalb seiner Partei) nicht erlauben will, ihn weiterhin böswillig misszuverstehen, sein „Stadtbild“-Zitat erläutern und den vielen Millionen fleißigen Migranten versichern, dass er nicht sie gemeint hat. Sondern die „Gruppen von jungen Männern ohne Arbeit und Aufenthaltsrecht, die in nahezu jeder mittelgroßen Stadt Bahnhöfe, Plätze und Parks für sich beanspruchen“. Die Übersetzungshilfe stammt übrigens von Boris Palmer, einem Ur-Grünen, der noch weiß, wie man als Bürgermeister in seiner Heimatstadt Tübingen 52 Prozent holt – und dafür von den Berliner 12-Prozent-Grünen aus der Partei verstoßen wurde. GEORG ANASTASIADIS@OVB.NET

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