Rigoros gegen Hassrede auf YouTube

von Redaktion

YouTubes Deutschland-Chef Andreas Briese. © Wunderlich

München – YouTube ist die wichtigste Videoplattform der Welt. In Deutschland unterstützt das kreative Ökosystem 28000 Arbeitsplätze. Ein Gespräch mit Deutschland-Chef Andreas Briese.

Welches Video haben Sie sich zuletzt privat bei YouTube angeschaut?

Ich bin Hobby-Fahrradfahrer, deshalb war das letzte Video wahrscheinlich ein Rad-Trainings-Video. Oder eventuell auch ein Mathe-Video von Lehrerschmidt. Ich habe drei Kinder, die lernen mit mir zusätzlich zur Schule mit YouTube, wenn ich nicht weiter weiß.

Viele Menschen fragen sich, warum wird mir denn gerade das angezeigt …

Der Algorithmus empfiehlt Videos, von denen YouTube annimmt, dass sie für den Nutzer ein nachhaltig zufriedenstellendes Seherlebnis schaffen. Dazu wird unter anderem die Nutzungshistorie analysiert, um eine Prognose für das nächste Video zu treffen. Das Ziel ist nicht zwingend, das meistgesehene Video vorzuschlagen, sondern eines, das dafür sorgt, dass der Nutzer gerne wiederkommt. Dabei versucht der Algorithmus aktiv, Zuschauende mit vielfältigen Inhalten in Kontakt zu bringen.

Die EU will, dass YouTube mehr Meinungsvielfalt fördert. Wie können Sie das erreichen?

Also meiner Meinung nach ist die Vielfalt so groß wie nie auf YouTube. Und Meinungsvielfalt entsteht in erster Linie, indem man möglichst viel Meinung auf der Plattform hat. Meinungen, die aus hochwertigen Quellen kommen, und speziellen Nachrichteninhalten einen bevorzugten Platz gibt – und das tun wir. Wir haben viele Kooperationen mit Nachrichtenanbietern und für die haben wir Flächen geschaffen, die eine entsprechende Prominenz auf YouTube gewährleisten. Dadurch wird es für die Zuschauer einfacher, diese Inhalte auf YouTube zu finden.

Ihre Richtlinien verbieten Hassrede. Trotzdem nutzen Extremisten YouTube.

Wenn Dinge hochgeladen werden, wie zum Beispiel Hassrede, die nicht mit unseren Community-Richtlinien übereinstimmen, entfernen wir diese Videos rigoros. Bei der Durchsetzung unserer Richtlinien setzen wir auf eine Kombination aus automatischen Systemen und menschlicher Überprüfung. Die meisten Videos überprüfen wir automatisiert. Das sind pro Quartal global immer ungefähr vier Millionen Videos, die wir entfernen – im zweiten Quartal 2025 wurden 97 Prozent der aufgrund von Verstößen gegen unsere Richtlinien entfernten Videos zuerst von unseren automatischen Systemen erkannt.

Interview: M. Knall/A. Merholz

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