München – Aus Bayern sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres so viele Menschen abgeschoben worden oder freiwillig ausgereist wie seit 2015 nicht mehr. Mit insgesamt 14646 Aufenthaltsbeendigungen habe man einen neuen Höchstwert erreicht, teilte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit. „Der Freistaat nimmt bundesweit eine Spitzenposition bei den Rückführungen ein. Diesen erfolgreichen Weg werden wir auch konsequent weitergehen.“ Von Januar bis September wurden 2787 Menschen aus Bayern abgeschoben. Das waren 25 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (2242). Gleichzeitig wurden 11 859 freiwillige Ausreisen gezählt.
Auf der anderen Seite ist die Zahl neuer Asylbewerber weiter gesunken, auf 10600 von Januar bis September. Das sind rund 60 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, als rund 26500 Asylzugänge gezählt wurden. Herrmann reklamierte den Rückgang als Erfolg der Bundesregierung. „Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Der erfolgreiche Kurswechsel in der Migrationspolitik, den Bayern gemeinsam mit der neuen Bundesregierung vollzogen hat, wirkt.“
Tatsächlich gehen die Asylbewerber-Zahlen schon seit 2024 zurück. Ein Grund für den Rückgang ist auch die veränderte Lage in Syrien, wo im vergangenen Dezember Langzeitmachthaber Baschar al-Assad gestürzt worden war. Syrien war jahrelang Hauptherkunftsland von Asylbewerbern in Deutschland gewesen. Allein aus dem ehemaligen Bürgerkriegsland ging die Zahl der Asylanträge in den ersten neun Monaten dieses Jahres deutschlandweit um knapp 40000 zurück.