Ein Gedenkstein für den Kanzler der Einheit: Die Witwe Helmut Kohls, Maike Kohl-Richter, steht am neu gestalteten Grab ihres Mannes.
Speyer – Das Grab des langjährigen Bundeskanzlers Helmut Kohl ist in mehrwöchigen Arbeiten als letzte Ruhestätte mit Denkmalcharakter umgestaltet worden. In Speyer (Rheinland-Pfalz) steht nun ein etwa 2,50 Meter hoher Gedenkstein aus hellgelbem Sandstein mit Namen sowie Geburts- und Sterbedatum von Kohl (1930-2017). Darunter ist „Kanzler der Einheit“ und „Ehrenbürger Europas“ zu lesen. Die Schrift ist von Hand in den Stein gehauen.
Am Montag wurde der Ende September aufgebaute Sichtschutz rund um die letzte Ruhestätte des CDU-Politikers im Adenauerpark entfernt. „Für mich war immer klar, dass das Grab letztlich Denkmalcharakter haben muss“, sagte Kohls Witwe Maike Kohl-Richter der dpa. Mit dem öffentlichen Interesse an ihrem Mann sei ein bepflanzbares, insoweit offenes Grab nicht gut vereinbar. „Wir sind hier außerdem in einem Park, mitten im Leben, nicht auf einem Friedhof.“
Die Kosten für Gestaltung und Pflege trägt Kohl-Richter nach eigener Aussage selbst. Der Betrag soll sich im hohen fünfstelligen Bereich bewegen.
Kohl war am 16. Juni 2017 in Ludwigshafen gestorben und am 1. Juli 2017 in Speyer beigesetzt worden. Seitdem war die Ruhestätte aus Pflanzen, Pfälzer Buntsandstein und einem schlichten, massiven Holzkreuz gestaltet. Kohl-Richter brachte es Kritik ein, dass sie bei einer Neugestaltung 2019 das Kreuz mit Kohls Namen nicht gegen einen Grabstein getauscht hatte.