Nord Stream: Gericht erlaubt Auslieferung

von Redaktion

Bologna – Im juristischen Hin und Her um die Auslieferung des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge auf die Nord-Stream-Gasleitungen gibt es aus Italien nun wieder grünes Licht. Ein Gericht in Bologna gab der Überstellung des 49-jährigen Ukrainers an Deutschland statt. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen: Der Anwalt von Serhij K. will den Fall erneut vor Italiens oberstes Gericht bringen. Das hatte die Auslieferung wegen Verfahrensfehlern schon einmal gestoppt.

K. gilt als mutmaßlicher Drahtzieher der Nord-Stream-Anschläge vor drei Jahren. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm gemeinschaftliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion an dem früheren deutsch-russischen Prestigeprojekt sowie verfassungsfeindliche Sabotage vor. Derzeit sitzt er in Italien in einem Hochsicherheitsgefängnis in Untersuchungshaft. Außer K. sitzt ein weiterer Ukrainer in Haft. Polen will ihn jedoch nicht an Deutschland ausliefern. Vermutet wird, dass die Anschläge das Werk eines siebenköpfigen Teams waren.

Der Anwalt von K., Nicola Canestrini, geht davon aus, dass die nächste Verhandlung in Rom innerhalb eines Monats stattfinden wird. Bis dahin soll K. in Italien bleiben. Er war im Sommer an der italienischen Adriaküste festgenommen worden, wo er mit Frau und Kindern Urlaub machte. Er bestreitet alle Vorwürfe.

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