Schon immer glaubte man in Deutschland besser zu wissen als in Israel selbst, was im Gaza-Konflikt das Beste für den Judenstaat ist. Gleich ob sich Israel im Libanon gegen die Hisbollah wehrte oder in Gaza gegen die mörderische Hamas: Aus dem sicheren Deutschland fehlte es zwar recht bald an Waffenlieferungen für den angeblichen Freund, aber nie an wohlfeilen Ratschlägen von Politik und Medien, nicht von Annalena Baerbock, nicht von Johann Wadephul. In den Straßen wurde eifrig demonstriert: Zehntausende ließen sich bereitwillig gegen Israel mobilisieren, komischerweise aber nie gegen die Hamas, deren barbarisches Massaker an über 1000 Juden schnell in der allgemeinen Empörung über Jerusalem unterging. Und als ein israelischer Präzisionsangriff einen TV-Ingenieur des ZDF in Gaza tötete, verurteilte die Chefredakteurin Bettina Schausten den Vorfall auf Schärfste.
Besser wäre es gewesen, wenn sie sich erst mit den Fakten vertraut gemacht hätte, statt die Darstellung der israelischen Seite sofort in Bausch und Bogen zurückzuweisen („keine Anhaltspunkte“). Heute wissen wir: Der ZDF-Mann, der da sein Ende fand, war seit Jahren ein Zugführer der Hamas, bezahlt von deutschem Gebührenzahlergeld. So wie viele der UNRWA-Lehrer in Gaza, die die Kinder zum Hass auf Israel erzogen, von deutschem Steuerzahlergeld bezahlt waren. Niemand sah hin. Der Skandal wirft ein Schlaglicht auf die Propaganda der Terroristen – und darauf, wie bereitwillig man sich hierzulande vor den Karren von Mördern spannen ließ. Weil es ins Weltbild eines linken Milieus passte, für das Israel die Inkarnation des Bösen ist, weil es kompromisslos sein Existenzrecht verteidigt.
Dieses Milieu, darunter auch viele Kulturschaffende und TV-Prominente, schreibt gern offene Briefe, feiert sich selbst und cancelt jüdische Künstler. Ansonsten beklatscht es den Gratismut von Antisemitinnen wie der Gaza-Seglerin Greta, die allerdings nicht die Courage aufbringt, auch mal in Russland oder China zu demonstrieren, weil sie dort anders als in Israel nicht verköstigt und in den nächsten Flieger in die Heimat gesetzt würde.
Ob man beim ZDF aus dem journalistischen Sündenfall lernt? Unwahrscheinlich, solange die Politik dort keine Konsequenzen erzwingt.GEORG.ANASTASIADIS@OVB.NET