Union fordert vom ZDF Konsequenzen

von Redaktion

Getötetes Hamas-Mitglied war kein direkter ZDF-Mitarbeiter – Israel startet neue Angriffe im Gazastreifen

Frankfurt – Das ZDF hat die Kritik von Unionspolitikern an der Medienanstalt wegen der Beschäftigung eines Hamas-Mitgliedes bei einer von ihr beauftragten Produktionsfirma zurückgewiesen. „Er war kein ZDF-Mitarbeiter und in journalistische Fragen nicht eingebunden“, teilte das ZDF am Dienstag in Mainz mit. Zuvor hatten Politiker von CDU und CSU in der „Bild“-Zeitung vom ZDF zusätzliche Aufklärung über den Fall verlangt.

Die medienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Ottilie Klein (CDU), sprach von einem Skandal. Das Vertrauen in die Öffentlich-Rechtlichen werde tief erschüttert. CSU-Generalsekretär Martin Huber sagte: „Dass ein Hamas-Terrorist für das ZDF gearbeitet hat, ist ein ungeheuerlicher Vorgang. Das ist ein schwerer Schaden für die Glaubwürdigkeit und die bisherige Berichterstattung über den Konflikt.“ Das ZDF und alle Berichterstatter müssten sicherstellen, dass sie nicht Hamas-Terroristen beschäftigten.

Laut ZDF arbeitete der getötete Mitarbeiter für die Firma Palestine Media Production, die schon seit 1996 als Dienstleister für das ZDF tätig war. Er sei seit 2013 als Techniker im Bereich der Übertragungstechnik beschäftigt gewesen. „Aufgrund seiner Aufgabe gab es auch keine Kontakte zwischen dem ZDF-Studio in Tel Aviv und dem getöteten Ingenieur.“

Das ZDF hatte am Montag erklärt, die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Palestine Media Production beendet zu haben. Nachdem der Standort der Firma in Gaza am 19. Oktober von einer Rakete getroffen worden war, sei die israelische Armee der Bitte nachgekommen, die Identität des getöteten Mitarbeiters zu klären. „Der 37-Jährige, der als Ingenieur für die Abwicklung der Übertragungstechnik zuständig war, war demnach Mitglied der Terrororganisation Hamas.“

Unterdessen ist die Lage im Gazastreifen knapp drei Wochen nach Beginn der Waffenruhe erneut eskaliert. Die israelische Luftwaffe beschoss nach Angaben von palästinensischen Augenzeugen Ziele im Bereich der Stadt Gaza. Israel reagierte damit nach Angaben des Verteidigungsministers Israel Katz auf einen Angriff der Hamas auf israelische Soldaten sowie auf Verzögerungen bei der vereinbarten Übergabe getöteter Geiseln. Katz drohte, die Hamas werde einen „hohen Preis zahlen“. Mit dem Angriff habe die Hamas eine „rote Linie“ überschritten.

Artikel 3 von 11