München – Besuch im Land der Löwen: Ministerpräsident Markus Söder reist am Samstagabend für 60 Stunden nach Südafrika. Er besucht Kapstadt und Stellenbosch in der Partnerprovinz Westkap. Protokollarischer Höhepunkt ist ein Treffen mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa. Politisch zentral: Bayern will das Netzwerk seiner Partnerregionen wieder etwas stärker pflegen – auch wenn die Partner nicht alle pflegeleicht sind.
Söder tritt beim Start der Konferenz der Partnerregionen auf. Bayern hatte das Netzwerk ab 2002 geknüpft, um aufstrebende Regionen zusammenzubringen, insgesamt 187 Millionen Einwohner. Mit Quebec (Kanada) und Oberösterreich läuft‘s harmonisch. Georgia im Trump- und Zoll-Land USA macht schon mehr Kummer; das chinesische Shandong und die brasilianische Region São Paulo sowie Westkap sind gerade mit Blick auf die Haltung zu Russland und Putin keine automatischen Wertepartner mehr.
Vor Ort will Söder für die enge Partnerschaft werben. Schwerpunkte: Wirtschaft (Südafrika ist Bayerns wichtigster Handelspartner auf dem Kontinent) und Forschung. „Im Fokus steht eine Wissenschaftsallianz: Wir gründen eine neue Zukunftsachse Bayern-Westkap“, kündigt Söder an. Partnerschaften mit den Spitzen-Unis aus München sowie Projekte mit den Unis Erlangen, Regensburg, Augsburg und Würzburg würden aufgebaut und ausgebaut.
Es ist seine dritte Afrika-Reise nach Äthiopien 2019 und Ägypten 2024. Söder ist nach Edmund Stoiber 1995 und Horst Seehofer 2010 erst der dritte Ministerpräsident, der nach Südafrika reist. Auf dem Reiseprogramm stehen auch ein Besuch in einem Township und ein Treffen mit Jugendlichen auf einem von Bayern unterstützten Fußballplatz. Am Sonntag startet das Programm mit einem Besuch der früheren Gefängnisinsel Robben Island und der Zelle, in der Nelson Mandela jahrzehntelang einsaß.CD/DPA