Klimaziele müssen wir uns leisten können

von Redaktion

Bayern passt 2040-Vorgabe an

Es ist viel schöner, sich mit großer Geste Klimaziele zu geben, als sie später kleinlaut zu verschieben. Das erlebt im Großen Europa, das gerade den überzogenen Green Deal aus der letzten Amtsperiode der Kommissionspräsidentin von der Leyen rückabwickelt. Und das macht gerade die Staatsregierung durch, die Bayerns Klimaziel von 2040 auf 2045 verschiebt. Die reale Bedeutung dieses bayerischen Schritts aufs Klima ist winzig, wohl nicht messbar, auf die alle paar Wochen aufbrausende Erregung ist aber Verlass.

Besser wär‘s gewesen, man hätte sich die Klimaziele gleich mit Maß und Mitte statt mit Markus Söders Hurra-Überschwang gesetzt. Dabei ist die Wende jetzt inhaltlich – leider – richtig. Der Kampf gegen die Erderwärmung ist weiter dringend, aber der Zielkonflikt wird größer zwischen Klimaschutz und Wirtschaftskraft. Trumps Zollkriege, Putins Ukraine-Angriff, eine massive Krise in der für unseren Wohlstand enorm wichtigen Autoindustrie: Das sind extern ausgelöste fundamentale Lage-Änderungen, verschärft durch eine falsch gesteuerte Energiepolitik in Deutschland. Leitaufgabe ist jetzt, Wirtschaft und Industrie zu stabilisieren, Firmen zu entlasten, Arbeitsplätze zu retten und in Europa zu halten, wo übrigens auch die gelockerten Klimaziele noch x-fach strenger sind als in China.

Der Kampf gegen die Jobkrise ist übrigens auch ein Kampf gegen die Destabilisierung des politischen Systems. Angst um Arbeitsplätze verschafft Radikalen rechts und links, denen Klimaschutz schnurz ist, kostenlosen enormen Aufwind.CHRISTIAN.DEUTSCHLAENDER@OVB.NET

Artikel 1 von 11