KOMMENTAR

Beim Wohnen tickt eine soziale Zeitbombe

von Redaktion

Heizen wird deutlich teurer

Immer mehr Mieter erleben derzeit eine böse Überraschung. Für die vergangene Heizperiode müssen sie unerwartet viel Geld nachzahlen und suchen deshalb Rat bei den Mietervereinen. Für die höheren Kosten gibt es zwar gute Gründe, etwa den Fortfall der Energiepreisbremse oder die wieder erhöhte Mehrwertsteuer für die Heizenergie. Doch für die Verbraucher bleibt vor allem die Erkenntnis, dass Wohnen wie vieles andere auch immer teurer wird. Und sie werden mit diesem Problem alleingelassen.

Der Deutsche Mieterbund schlägt die Alarmglocke. Die Wohnkosten werden für viele Haushalte zu einem Armutsrisiko. Gerade in den Ballungsgebieten steigen die Mieten weiter stark an, ebenso wie die Nebenkosten. Längst sind nicht mehr nur Geringverdiener finanziell überfordert. Da tickt eine soziale Zeitbombe.

Eigentlich müsste die Politik das Problem zur Chefsache erklären. Doch erstaunlicherweise hat sie außer alten Konzepten wenig zu bieten. Das Beispiel des frisch gewählten New Yorker Bürgermeisters Zohran Mamdani zeigt, dass zu hohe Mieten zu einem radikaleren Wahlverhalten führen. Er zog mit dem Versprechen niedrigerer Wohnkosten in den Wahlkampf. Das sollte der Politik hierzulande eine Lehre sein.WIRTSCHAFT@OVB.NET

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