Berlin – Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will die Notaufnahmen entlasten. Ärzte sollen künftig vorab entscheiden, ob ein Patient wirklich in die Notaufnahme muss. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat sie der Bundesregierung zur Abstimmung gegeben. Darüber berichten „FAZ“ und „Tagesspiegel“.
Kern der Notfallreform ist eine persönliche oder telefonische Ersteinschätzung, um echte medizinische Notfälle zu erkennen und den Missbrauch zu verringern. Wenn Patienten anrufen, sollen sie unter der bundesweiten Nummer 116 117 eine Ersteinschätzung zum weiteren Vorgehen bekommen. Viele akute Beschwerden könnten an diesen „Akutleitstellen“ schnell mit ärztlicher Beratung geklärt werden, hieß es aus dem Ministerium – auch per Video.
Wenn Patienten direkt in die Klinik gehen, sollen sie an vielen Standorten an einem Empfangstresen zunächst eine Ersteinschätzung bekommen, wohin es weitergeht – in die Notaufnahme oder in eine nahe Notdienstpraxis. Dafür sollen „integrierte Notfallzentren“ aufgebaut werden, die 24 Stunden am Tag geöffnet sein sollen. Das Bundesgesundheitsministerium geht von Einsparungen von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr für die Krankenkassen aus, wenn echte Notfälle vorab identifiziert werden.