Der Fehler ist nicht zu bestreiten. In einer Doku für die BBC haben die Autoren Ausschnitte aus einer Rede von Donald Trump so zusammengeschnitten, dass der Eindruck entstand, der US-Präsident habe seine Anhänger im Jahr 2021 vor der Erstürmung des Kapitols direkt zu Gewalt aufgerufen. Das ist journalistisch untragbar und deswegen ist es richtig, dass die Oberen der BBC zurücktreten. Damit senden alle ein klares Signal: Unsaubere Arbeit wird hier, in der wohl berühmtesten öffentlich-rechtlichen und weltweit geschätzten Rundfunkanstalt, nicht geduldet.
Klar ist aber auch: Die Leute – allen voran Donald Trump –, die nun hämisch auf die BBC und ihre angeblich „korrupten“ Journalisten blicken, tun das nicht aus der Sorge um einen unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk heraus. Den wollen sie am liebsten abschaffen zugunsten von Medien, die sie selbst kontrollieren können. Die BBC muss nun alles daransetzen, ihre hohen Standards wieder so einzuhalten, wie sie es seit Jahrzehnten tut. Fehler sind nicht nur ärgerlich, sondern machen einen auch angreifbar. Das wissen Rechtspopulisten nur zu gut – und nutzen es aus.