Washington – In einer abrupten Kehrtwende hat sich US-Präsident Donald Trump nun doch für die Freigabe der Ermittlungsakten zu dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ausgesprochen. „Die Republikaner im Repräsentantenhaus sollten dafür stimmen, die Epstein-Akten freizugeben, denn wir haben nichts zu verbergen“, schrieb Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social. Die oppositionellen Demokraten und auch einige Abgeordnete von Trumps Republikanern dringen seit Wochen auf eine Offenlegung.
Der zuständige Ausschuss des Repräsentantenhauses könne „alles bekommen, worauf er einen gesetzlichen Anspruch hat, das ist mir egal“, schrieb Trump. Vor dem Votum (nach Druck dieser Ausgabe) war eine Pressekonferenz von Abgeordneten beider Seiten mit Missbrauchsopfern geplant.
Trump hatte im Wahlkampf eigentlich eine Veröffentlichung in Aussicht gestellt, später aber einen Rückzieher gemacht. Kritiker werfen dem Präsidenten vor, er wolle damit eine eigene Verstrickung in die Epstein-Affäre vertuschen. Der 79-Jährige weist jegliches Fehlverhalten zurück.
Der innerparteiliche Streit hatte sich zuletzt zugespitzt. Am Wochenende brach Trump sogar mit seiner langjährigen Unterstützerin Marjorie Taylor Greene, weil sich die Rechtsaußen-Abgeordnete für die Freigabe der Akten starkmacht.