München – Der Rentenstreit innerhalb der Union spitzt sich weiter zu. War bislang immer nur von den 18 Abgeordneten der Jungen Gruppe die Rede, die den Regierungsplänen ihre Zustimmung verweigert, so könnte es mittlerweile noch deutlich mehr Abweichler geben. Beobachter schätzen die Zahl innerhalb der Unionsfraktion auf bis zu 40. Zur Erinnerung: Die Koalition hat im Bundestag eine Mehrheit von nur zwölf Stimmen.
Auch von außen wächst der Druck. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm stellte sich hinter die Kritik der Jungen Union. „Man sollte diese Rentenreform, auch das Weiterschreiben der Haltelinie bis zum Jahr 2031, so nicht umsetzen“, sagte sie dem rbb. Aus ihrer Sicht gehe der Plan, das Rentenniveau über 2031 hinaus bei 48 Prozent zu belassen, zulasten kommender Generationen.
Auch das Ifo-Institut schlägt Alarm. Nach Berechnungen der Münchner Wirtschaftsforscher verbrauchen Rentenzuschüsse im Bundeshaushalt 2026 ein Drittel der Steuereinnahmen (33,3 Prozent). Für 2025 gehen sie von 31,7 Prozent aus, 2024 waren es noch 30,9 Prozent.