KOMMENTAR

Kann die Bahn Großprojekte?

von Redaktion

Eröffnung S21 verschoben

Erst sollte es 2021 werden, dann 2025/26, jetzt 2027. Stuttgart 21 ist ein Drama! Die neue Bahnchefin hat die Reißleine gezogen. Immerhin! Sie sollte aber auch transparent darstellen, was schiefläuft. Davon konnte gestern keine Rede sein. In einer dürren Mitteilung gestand die DB nur ein, „Terminrisiken“ hätten sich „in einer so bisher nicht vorhersehbaren Dimension erhärtet“. Bla, bla, Blubb. Angeblich gibt es massive Probleme mit der Digitalisierung, weil sich ein führendes Unternehmen zurückgezogen hat. Hintergrund: Bahn und Bund haben es bisher nicht geschafft, dafür Milliarden bereitzustellen. Beim Sondervermögen Infrastruktur ist halt doch zu viel für andere Dinge – zuletzt drei Milliarden Nachschlag für Autobahn-Neubau – verplant. Hier muss Evelyn Palla Klartext reden. Ohne Digitalisierung ist die rasche Zugfolge in dem zu eng geplanten Bahnhof nicht sichergestellt.

So drängt sich der Verdacht auf, dass die Bahn Großprojekte nicht kann. Das kann man auch mit Blick auf München formulieren, wo die S-Bahn durch dauernde Großsperren für den Bau der 2. Stammstrecke die Geduld der Pendler überstrapaziert.

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