Osnabrück – Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wird für seine Stadtbild-Aussagen auch aus der eigenen Partei weiter kritisiert. „Die Stadtbild-Äußerung ist absolut missglückt, und es wäre auch hilfreich, wenn der Bundeskanzler das irgendwo sagen würde, dass das Beispiel so missglückt war, weil unter Stadtbild stellt sich ja nun wirklich jeder was anderes vor“, sagte der frühere Bundespräsident Christian Wulff bei einer Veranstaltung der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Den Eindruck zu erwecken, die Probleme seien gelöst, wenn alle Menschen abgeschoben werden, die abgeschoben werden müssen, halte er für gefährlich, sagte Wulff. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Politiker sagen: ,Wir haben drei Probleme in Deutschland. Migration, Migration, Migration.‘ Oder ein anderer hat gesagt: ,Die Mutter aller Probleme, Migration‘ – das ist dummes Zeug.“ So etwas gieße Öl ins Feuer. Letzteres lehnt sich an eine Äußerung von Ex-CSU-Chef Horst Seehofer 2018 an.
Der aktuelle CSU-Vorsitzende Markus Söder sprach sich indes nach einer Vorstandssitzung erneut für Debatten über das „Stadtbild“ aus. Im Sommer hätten sich viele Leute verunsichert gefühlt, wenn sie an Parks oder Schwimmbäder gedacht hätten, das Gleiche erlebe man jetzt hinsichtlich der massiven Aufrüstung der Sicherheitsmaßnahmen bei Weihnachts- und Christkindlmärkten.MM/AFP