AfD: Deutsche Bank greift durch

von Redaktion

Verband der Familienunternehmer darf Räume nicht mehr nutzen

Frankfurt/Berlin – Die Deutsche Bank verweigert dem Verband der Familienunternehmer wegen dessen Offenheit gegenüber der AfD eine weitere Nutzung ihrer Räumlichkeiten in Berlin. Man sei „übereingekommen, die Räumlichkeiten künftig dem Verband nicht mehr zur Verfügung zu stellen“, hieß es. Der Verband hatte zu seinem Parlamentarischen Abend in einer Niederlassung der Deutschen Bank im Oktober erstmals auch Vertreter der AfD eingeladen.

Ein Sprecher des größten deutschen Geldhauses in Frankfurt bestätigte, dass das Institut die Berliner Räumlichkeiten für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat. Die Bank habe „aber keine Kenntnis von der Gästeliste und auch keinen Einfluss darauf“ gehabt.

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) betonte dagegen, man werde die Brandmauer zur AfD nicht aufweichen. „Als Wirtschaftsverband setzen wir uns mit niemandem an den Tisch, der rechte Parolen propagiert und vom Verfassungsschutz beobachtet wird“, sagt Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Die vbw lehne „jedweden fachlichen und persönlichen Austausch mit Vertretern der AfD ab“. Mit der Partei drohe wirtschaftspolitisch „ein Rückfall in nationalstaatliches Denken sowie Propaganda gegen die EU und den Euro“. Zudem seien „die prorussischen Stellungnahmen namhafter Vertreter der Partei sowie die AfD-Vorstellungen zur Energie- und Sozialpolitik, zum Beispiel zur Rente, meilenweit von unseren Überzeugungen entfernt.“

Laut „Spiegel“ sucht aber noch eine weitere Lobbygruppe Kontakt zur AfD: der Verband der Unternehmerinnen.

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