München – Bayern hat in den ersten zehn Monaten des Jahres mehr abgelehnte Asylbewerber abgeschoben als im kompletten Jahr 2024. Das erklärte Innenminister Joachim Herrmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Konkret habe es 3109 Rückführungen gegeben, im kompletten Vorjahr waren 3010. Im Vergleich zu den ersten zehn Monaten 2024 betrage der Anstieg sogar 23 Prozent.
Insgesamt setze sich der Trend der vergangenen Monate fort. „Mehr ausreisepflichtige Ausländer verlassen Bayern als Asylbewerber neu ankommen.“ 16450 Asylbewerber hätten Bayern verlassen, 11800 seien neu angekommen. Im Vorjahreszeitraum lag der Asyl-Zuzug noch bei 27600 Menschen. Der Minister sprach von einer echten Trendwende und stellte in Aussicht, dass einzelne Unterkünfte Mitte nächsten Jahres geschlossen werden könnten. Bei den Haushaltsberatungen hatte das Kabinett bereits sinkende Asylkosten in die Etatplanungen eingepreist. Die Ausgaben werden statt auf 6 nun auf rund 5,3 Milliarden Euro für den Doppeletat beziffert.
„Wir müssen Menschen schneller und effektiver in ihre Heimatländer zurückführen, wenn sie bei uns kein Bleiberecht haben“, sagte Herrmann. Ausdrücklich unterstütze er deshalb die Initiative seines Bundeskollegen Alexander Dobrindt in Syrien und Afghanistan. Zugleich seien auch die freiwilligen Ausreisen aus dem Freistaat in den ersten zehn Monaten auf 13348 gestiegen, ein Plus von fünf Prozent. MIK