Attentat: Trump will rigoros abschieben

von Redaktion

Angriff auf ihre Kameraden: Soldaten der US-Nationalgarde stehen am Rande des Tatorts in der Hauptstadt Washington D.C.. © DREW ANGERER/afp

Washington – US-Präsident Donald Trump hat einen bewaffneten Angriff auf zwei Nationalgardisten in der Hauptstadt Washington als „Akt des Terrors“ bezeichnet und drastische politische Konsequenzen angekündigt. Weil es sich bei dem mutmaßlichen Täter den Behörden zufolge um einen Afghanen handelt, kündigte der Republikaner Überprüfungen aller Ausländer aus Afghanistan an, die unter seinem demokratischen Amtsvorgänger Joe Biden in die USA gekommen waren. Die Bearbeitung von Einwanderungsanträgen afghanischer Bürger wurde ausgesetzt. Trump ordnete zudem die Entsendung von rund 500 weiteren Soldaten der Nationalgarde in die Hauptstadt an.

Nur wenige Stunden vorher hatte am Mittwochnachmittag (Ortszeit) ein Schütze in Washington in der Nähe des Weißen Hauses vor einer U-Bahnhaltestelle das Feuer auf zwei Nationalgardisten eröffnet und sie dabei nach Behördenangaben lebensgefährlich verletzt. Am Donnerstagmorgen sagte US-Justizministerin Pam Bondi beim Sender Fox News, dass beide in der Nacht operiert worden seien.

Es gab zunächst keine genauen Angaben zur Identität der Opfer. Medienberichten zufolge handelte es sich um eine Soldatin und einen Soldaten. Bondi sagte in ihrem Interview, dass es sich in einem Fall um eine junge Frau handele, die sich freiwillig zum Dienst rund um den Thanksgiving-Feiertag am Donnerstag gemeldet habe. Die demokratische Bürgermeisterin der Hauptstadt, Muriel Bowser, sprach von einem gezielten Angriff. Details zum Motiv gab es zunächst nicht.

Der Vorfall schockierte die USA am Vorabend des wichtigen Feiertags Thanksgiving, des Erntedankfests. Ein Vertreter der Washingtoner Polizei erläuterte, der Schütze sei in der Nähe der U-Bahn-Haltestelle Farragut West um eine Ecke gekommen und habe sofort auf die Nationalgardisten gefeuert. Weitere Mitglieder der Nationalgarde hätten die Schüsse gehört, eingegriffen und den Verdächtigen überwältigt, nachdem dieser zu Boden gegangen sei. Die Polizei sei wenige Augenblicke später eingetroffen.

Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich US-Medien zufolge um einen 29 Jahre alten Afghanen handeln, der 2021 in die USA einreiste, aber erst 2025 nach Trumps Amtsantritt Asyl gewährt bekam. CIA-Direktor John Ratcliffe sagte „Fox News Digital“, dass der Mann in Kandahar für Partnerorganisationen des US-Militärs tätig war und auch für die US-Regierung und die CIA gearbeitet habe.

Der US-Präsident bezeichnete den Schützen als „Tier“ und erklärte, er müsse „den höchstmöglichen Preis bezahlen“. Er bezeichnete die Tat auch als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Trump nannte Afghanistan in seiner Ansprache ein „Höllenloch auf Erden“ und behauptete, Millionen Menschen seien unter Biden aus aller Welt ohne nötige Überprüfungen in die USA gekommen.

Selbst während der teils chaotischen Evakuierung von Afghanen aus Kabul durch das US-Militär 2021 wurden Afghanen nicht direkt in die USA geflogen. Sie wurden unter anderem auf einen US-Stützpunkt in Katar gebracht, wo bereits erste Sicherheitsprüfungen durchgeführt wurden.

Die US-Einwanderungsbehörde USCIS erklärte nach Trumps Ansprache auf der Plattform X, die Bearbeitung aller Einwanderungsanträge afghanischer Staatsangehöriger werde mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres ausgesetzt. Trump versprach in seiner Ansprache zudem, „alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass alle Ausländer aus allen Ländern abgeschoben werden, die nicht hierhergehören oder unserem Land keinen Nutzen bringen“.

Im aufgeladenen politischen Klima entbrannte eine Debatte darüber, wer die Verantwortung trägt. Auch Heimatschutzministerin Kristi Noem machte indirekt Bidens Regierung verantwortlich. Der Afghane sei ohne nötige Überprüfungen ins Land gekommen. Erste republikanische Abgeordnete forderten drastische Maßnahmen gegen Ausländer im Land.

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