Jugendliche brauchen Schutz – von uns allen

von Redaktion

Altersbeschränkung in Sozialen Medien

Überkonsum von digitalen Inhalten ist eine komplett unterschätzte Gefahr – vor allem für Kinder und Jugendliche. Auf der Suche nach dem nächsten Endorphin-Kick verbringen etwa 15-Jährige in Deutschland ganze 48 Stunden in der Woche im Netz – praktisch ein Vollzeitjob vor dem Bildschirm. Klar, nicht immer handelt es sich dabei um sinnloses Rumscrollen, das Suchtpotential aber bleibt enorm. Laut einer DAK-Studie nutzt mehr als ein Viertel der Zehn- bis 17-Jährige in einer riskanten, teils krankhaften Weise Soziale Medien. Und genau davor müssen sie geschützt werden – von allen Akteuren.

Dazu gehören ganz klar die Betreiber der Plattformen, die wissentlich süchtig machende Algorithmen entwickeln, um Nutzer möglichst lange im digitalen Tunnel gefangen zu halten. Dass sie jetzt mit der geplanten verpflichtenden Alterskontrolle von der EU in die Verantwortung genommen werden, ist ein wichtiges Zeichen. Denn auch milliardenschwere Tech-Konzerne bewegen sich nicht einem regelfreien Raum. Meta, Tiktok und Co. sind damit in der Bringschuld, ein Konzept zum Jugendschutz zu entwickeln – bestenfalls mit einer Begrenzung für nicht altersgerechte Inhalte.

Gleichzeitig entlässt ein Verbot niemanden aus der Eigenverantwortung – in diesem Fall sind die Eltern gefragt. Begrenzte Bildschirm-Zeiten, Aufklärung über Risiken, aber auch über die Fülle an Fake News sind nur der Anfang. Gleichzeitig muss das von klein auf und auch im Schul-Kontext gefördert werden. Denn in der Realität werden im digitalen Zeitalter auch unter 16-Jährige – trotz Verbot – Wege in Soziale Medien finden.

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