Berlin – Der Zentralrat der Juden und die Jewish Claims Conference fordern weitere Schritte zur Rückgabe von NS-Raubkunst. Beide Organisationen begrüßten zwar die neuen Schiedsgerichte, die zum 1. Dezember ihre Arbeit aufnehmen und Streitfälle zwischen öffentlichen Museen und den Erben der ursprünglichen Besitzer schlichten sollen. Nötig sei aber auch das angekündigte Restitutionsgesetz, betonte Zentralratspräsident Josef Schuster.
„Um Ansprüchen auf solche Kulturgüter auch in privatem Besitz eine Rechtsgrundlage zu geben, muss nun als nächstes, wie von der Koalition festgeschrieben, ein Restitutionsgesetz in die Tat umgesetzt werden“, erklärte Schuster. Es geht um Kunstwerke und Kulturgüter, die meist jüdische Opfer der Nationalsozialisten aufgrund der Verfolgung zwischen 1933 und 45 verloren. Schätzungen gehen von bis zu 600 000 geraubten Stücken aus.