Steinmeier: Besuch mit Pomp und Prunk

von Redaktion

Gewachsene Freundschaft: Steinmeier (l.) und Charles pflanzen einen Baum. © dpa

Berlin – Es ist der erste Staatsbesuch eines deutschen Staatsoberhaupts im Vereinigten Königreich seit 27 Jahren: Von heute bis Freitag reist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Einladung von König Charles III. nach Windsor, London und Coventry. Die britische Monarchie fährt dabei allen Pomp und Prunk auf.

Begrüßt werden Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender am Flughafen Heathrow von Kronprinz William und seiner Frau Catherine, anschließend geht es gemeinsam nach Windsor. Dort wird das Präsidentenpaar von King Charles und Queen Camilla persönlich in Empfang genommen, gemeinsam fahren sie dann in einer Kutsche zum Schloss Windsor, wo eine Begrüßung mit militärischen Ehren folgt. Am Abend schließlich gibt das Königspaar für die deutschen Gäste auf Schloss Windsor ein Staatsbankett.

Die Staatsgäste übernachten auch auf Schloss Windsor – ob in der selben Suite wie im September US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania, ist nicht überliefert.

Doch nicht nur zeremonielle Termine hat Steinmeier bei seinem Besuch. Bereits heute trifft er den britischen Premierminister Keir Starmer zu einem Gespräch unter vier Augen über aktuelle politische Themen. Dabei dürfte auch der russische Angriffskrieg in der Ukraine eine Rolle spielen – Großbritannien gehört neben Deutschland zu den wichtigsten Unterstützern Kiews.

Höhepunkt dürfte dann Steinmeiers Rede vor dem Parlament in London am Donnerstag sein – eine seltene Ehre für einen ausländischen Staatsgast, die zuletzt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei dessen Besuch im Sommer zuteil wurde und die Trump versagt blieb.

Steinmeiers Reise folgt auf den Deutschlandbesuch von König Charles im März 2023 – dem ersten Staatsbesuch überhaupt nach seiner Thronbesteigung. Damals hielt Charles als erster britischer Monarch eine Rede vor dem Bundestag.

Der bislang letzte Staatsbesuch eines deutschen Bundespräsidenten im Vereinigten Königreich fand vor ziemlich genau 27 Jahren im Dezember 1998 statt, damals war Roman Herzog deutsches Staatsoberhaupt und Großbritannien noch Teil der Europäischen Union. Vor fast sechs Jahren verließ Großbritannien mit dem Brexit dann die EU – inzwischen geht das Land unter Premierminister Starmer wieder stärker auf die EU zu. Im Juli schlossen Deutschland und Großbritannien mit dem sogenannten Kensington-Vertrag einen deutsch-britischen Freundschaftsvertrag, der die Beziehungen zwischen beiden Ländern in den kommenden Jahrzehnten prägen soll.

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