Berlin – Etwa 7,2 Millionen Menschen in Deutschland leiden derzeit an einer akuten Atemwegserkrankung. Das Robert Koch-Institut (RKI) geht von 8700 Erkrankungen pro 100000 Einwohnern aus, wie aus dem RKI-Wochenbericht hervorgeht. Grundlage der Daten sind die über das Portal „GrippeWeb“ von Menschen selbst gemeldeten Fälle. Die Experten sprechen von einem hohen Niveau.
Die Auswertung bezieht sich auf die Woche vom 24. bis zum 30. November. Die Zahl der Influenza-Nachweise sei innerhalb von zwei Wochen deutlich gestiegen. „Der Beginn der Grippewelle deutet sich an“, schreibt das RKI. Auch die Zahl der Arztbesuche nimmt zu.
Ende November hatte die EU-Gesundheitsbehörde ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten) mitgeteilt, dass die Grippesaison besonders früh beginne. Aus der Risikobewertung ging hervor, dass eine neu aufgetauchte Influenza-Variante, A(H3N2) der Subklade K, die derzeitige Virusverbreitung vorantreibt. Laut RKI wurde in Deutschland in dieser Saison A(H3N2) häufiger nachgewiesen als A(H1N1)pdm09.
Zudem wurden die Impfstoffe auch auf ihre Passgenauigkeit mit den aktuellen Influenza-Varianten untersucht. Bei der A(H3N2)-Subklade K könnte in dieser Saison der Schutz vor einer Infektion nach der Impfung etwas verkürzt sein, „vor allem bei jüngeren Personen, die noch nicht so viele Antigenkontakte hatten“. Es werde aber erwartet, dass der Impfstoff weiterhin Schutz vor schweren Erkrankungen biete.
Alle Menschen, für die die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Grippeschutzimpfung empfiehlt, sollten sich impfen lassen, heißt es im RKI-Bericht. Die Stiko rät Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken, Schwangeren, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinischem Personal zu der Impfung.