Paris – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat bei einem Treffen in Peking seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping aufgefordert, sich stärker für ein Ende des Ukraine-Kriegs einzusetzen. China sei aufgerufen, „sich an unseren Anstrengungen zu beteiligen, um möglichst schnell zumindest eine Waffenruhe zu erreichen“, sagte Macron am Donnerstag. Xi reagierte verhalten und warnte davor, „irgendwem die Schuld zuzuschieben“.
„China unterstützt alle Bemühungen um Frieden“, sagte Xi sehr allgemein. Sein Land werde „weiter eine konstruktive Rolle für eine Lösung der Krise“ spielen, fügte der Präsident hinzu, ohne konkreter zu werden. China lehne „jeden unverantwortlichen Versuch ab, irgendwem die Schuld zuzuschieben oder irgendwen zu diffamieren“, betonte Xi.
China hat die Invasion der Ukraine durch Russland im Februar 2022 nie verurteilt. Es ist weltweit der größte Abnehmer von russischem Öl und Gas. Westliche Staaten werfen Peking zudem vor, Bestandteile für die russische Rüstungsindustrie zu liefern.
Ein französischer Präsidentenberater hatte vor der Reise erklärt, dass Macron den chinesischen Staatschef dazu bewegen wolle, seinen Einfluss auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu nutzen. Putin hatte Xi zuletzt zur Militärparade zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs nach Moskau eingeladen.
Unterdessen plant Russland nach Worten von Staatschef Wladimir Putin keine Rückkehr in die Siebenergruppe großer Industrienationen (G7). Das sagte er in einem Interview des indischen Fernsehsenders India Today vor einem zweitägigen Staatsbesuch in Neu-Delhi. Der Anteil der G7 an der Weltwirtschaft schrumpfe seit Jahren, sagte Putin. Er verstehe also nicht, warum sie die „Großen Sieben“ genannt würden.