Thomas Gottschalk hat sich schwergetan mit dem Abschied aus dem Rampenlicht, das er so liebte. Gelegenheiten hätte es seit dem Ende von „Wetten, dass..?“ sicher einige gegeben. Er wollte sie nicht nutzen, sondern weitermachen – für sich und für sein Publikum. Also moderierte er in den vergangenen Jahren Sendungen im Ersten und bei RTL, schrieb Bücher, mit denen er die einen verstörte und den anderen aus der Seele sprach. Er redete sich in Interviews um Kopf und Kragen, und man konnte den Eindruck gewinnen, Gottschalk will alles, nur nicht vergessen werden in dieser so schnelllebigen Zeit. Dass der 75-Jährige nun durch eine schwere Krankheit gezwungen ist, sich womöglich dauerhaft zurückzuziehen, ist so traurig wie tragisch.
Am Samstag lief das große Finale. Das Publikum hätte es wohl verstanden, wenn er sich, gezeichnet vom Krebs, geschont hätte und nicht mehr aufgetreten wäre. Die Quote von nur gut zwei Millionen Zuschauern spricht da eine überraschend deutliche Sprache. Die Menschen wollen – und werden – ihren Thommy in Erinnerung behalten als den, der er war: der begnadetste Entertainer der vergangenen Jahrzehnte, der uns allen unzählige unvergessliche Fernsehmomente geschenkt hat. Vielen Dank dafür.