Gewalttaten: Syrer und Afghanen überrepräsentiert

von Redaktion

BKA-Bericht zu Migration und Kriminalität – Zahl der Geflüchteten erstmals über drei Millionen

München – In Deutschland leben mehr als drei Millionen Geflüchtete – so viele wie nie zuvor. Vor diesem Hintergrund hat das Bundeskriminalamt (BKA) in seinem neuen Lagebild untersucht, welche Rolle die Zuwanderer – darunter Asylbewerber, anerkannte Flüchtlinge sowie geduldete und ausreisepflichtige Personen – in der Kriminalstatistik spielen. Demnach machten diese Migranten 2024 knapp neun Prozent aller Tatverdächtigen aus.

Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr 172 000 tatverdächtige Zuwanderer. Das entspricht einem Rückgang von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das BKA führt diese Entwicklung maßgeblich auf die Cannabis-Teillegalisierung zurück: Delikte, die 2023 noch geahndet wurden, gab es ab April 2024 nicht mehr.

Deshalb betrifft der Rückgang vor allem Rauschgift-, Diebstahls- und Betrugsdelikte. In den Bereichen Mord, Totschlag und fahrlässige Tötung gab es hingegen einen Anstieg: Hier waren zwölf Prozent der Tatverdächtigen Migranten. Laut „Bild“ sind Menschen aus Afghanistan und Syrien bei Gewaltdelikten deutlich überrepräsentiert. Die Zeitung stützt sich dabei auf eigene Berechnungen, die belegen sollen, dass es bei Deutschen 163 Tatverdächtige pro 100 000 Einwohner gibt, bei Afghanen jedoch 1722 und bei Syrern sogar 1740. Demnach verüben Menschen aus den beiden Ländern mehr als zehnmal so häufig Gewaltdelikte wie Deutsche.

Menschen aus den Maghreb-Staaten Algerien, Marokko und Tunesien sind – wie bereits in den Vorjahren – ebenfalls in der Statistik überrepräsentiert. Sie machten lediglich 0,5 Prozent der Migranten aus, ihr Anteil an den Tatverdächtigen lag aber bei 9,1 Prozent. Mehr als jeder Zweite aus diesen Herkunftsländern ist zudem Mehrfachtäter. Eine gegenteilige Entwicklung ist bei Ukrainern zu erkennen: Sie machen zwar mehr als ein Drittel der Migranten aus, aber lediglich 12,8 Prozent der Tatverdächtigen.

Zuwanderer tauchen jedoch nicht nur als Tatverdächtige, sondern immer häufiger auch als Opfer in der Kriminalstatistik auf: 70 051 Migranten wurden 2024 Opfer einer Straftat – 5,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Der BKA-Lagebericht erfasst die „Allgemeinkriminalität“, also Taten, die nicht politisch motiviert sind. Auch ausländerrechtliche Verstöße zählen in dieser Statistik nicht.SBE

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