Vilnius – Litauen hat aufgrund des massiven Einfliegens von Schmuggelballons aus Belarus den landesweiten Ausnahmezustand ausgerufen. Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes begründete den Schritt mit Risiken für die nationale Sicherheit und die zivile Luftfahrt. Die Sonderregelung ermöglicht es den Behörden, mit mehr Ressourcen leichter und schneller auf die Luftraumverletzungen und Störungen des Flugverkehrs durch Ballons reagieren zu können. Auch das Militär erhält mehr Rechte.
„Im Kampf gegen den hybriden Angriff aus Belarus müssen wir die strengsten Maßnahmen ergreifen und die am stärksten betroffenen Gebiete schützen. Alle relevanten Institutionen bündeln ihre Kräfte, um die Bedrohung durch Schmuggelballons abzuwenden“, sagte Ministerpräsidentin Inga Ruginiene. Sie fügte hinzu, dass es für die Bevölkerung durch den Ausnahmezustand keine Beeinträchtigungen geben werde.
In Litauen musste in den vergangenen Wochen mehrfach vorübergehend der Betrieb an Flughäfen wegen aus Belarus einfliegender Wetterballons ausgesetzt werden. Die Ballons werden üblicherweise von Schmugglern eingesetzt, um Zigaretten illegal über die Grenze zu schicken.
Der Regierung zufolge musste der Flughafen Vilnius seit Oktober aufgrund der von den Ballons ausgehenden Gefahren für die zivile Luftfahrt mehr als 60 Stunden vorübergehend geschlossen werden.DPA