Berlin/München – Bayerns Bauern und Weidetierhalter werden heute wohl ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk erhalten: Das Bundeskabinett stimmt über die Änderung des Jagdgesetzes ab – damit können Wölfe in Deutschland wieder gejagt werden. Allerdings: Nach dem Kabinettbeschluss muss die geplante Novellierung noch im Bundestag verabschiedet werden. Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) ist aber zuversichtlich. Bereits Anfang November hatte er unserer Zeitung gesagt: „Zum Almauftrieb ist der Wolf im Bundesjagdgesetz. Damit bekommen unsere Weidetierhalter die Sicherheit, die sie brauchen. Wir schaffen Rechtssicherheit und klare, praxistaugliche Regeln.“ Zuvor hatte er sich mit dem Bundesumweltminister auf die entsprechende Lösung geeinigt.
Mit der Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdgesetz können die Länder ein regionales Bestandsmanagement aufbauen. In Regionen mit hohen Wolfszahlen und wo ein günstiger Erhaltungszustand festgestellt wurde, kann die Zahl der Wölfe reduziert werden. Explizit in Weidegebieten, wo Zäune unmöglich sind und Herdenschutzhunde nur schwer einsetzbar sind, dürfen Bundesländer den Schutz der Weidetiere durch Jagd auf Wölfe sicherstellen. Während die Landwirte die Änderung begrüßen, warnt der Tierschutzbund vor einer „rechtswidrigen Aufweichung des Wolfsschutzes“. Der Gesetzentwurf widerspreche dem EU-Recht.CM