Kritik an ihm ist verpönt: Björn Höcke. © Schutt/dpa
München – Wehrdienst oder nicht? In der AfD wird der Streit darüber mit immer härteren Bandagen geführt. Die Spitze der Bundestagsfraktion hat am Montag ein Ordnungsverfahren gegen ihren verteidigungspolitischen Sprecher eingeleitet, wie mehrere Medien berichten. Begründung: Rüdiger Lucassen habe durch seine öffentliche Kritik am Thüringer AfD-Chef Björn Höcke „erhebliche negative Presse“ ausgelöst.
Hintergrund ist eine Rede Lucassens im Bundestag, in der er Höcke verkürzt zitierte und ihm sinngemäß vorwarf, dieser halte Deutschland für nicht mehr verteidigenswert. Zwischen den beiden AfD-Politikern war danach ein offener Streit ausgebrochen.
Lucassen und Höcke stehen stellvertretend für zwei Lager, die sich in puncto Verteidigungspolitik unversöhnlich gegenüberstehen. Während ersterer – gemäß dem Grundsatzprogramm – für eine Wiedereinsetzung des Wehrdienstes eintritt und die Nato verteidigt, trommelt Höcke stellvertretend für die Ost-Landesverbände dagegen. Zwar gilt das Ordnungsverfahren als milde Disziplinierung. Die Entscheidung deutet aber an, welches Lager die Oberhand hat.MMÄ