Mehr Angebote für Patienten in Apotheken

von Redaktion

Die Regierung will ihre Rolle in der Versorgung aber ausbauen – mit einigen zusätzlichen Leistungen.

Das Impfangebot in Apotheken soll weiter ausgebaut werden. © dpa

Berlin – In den deutschen Apotheken sollen künftig mehr Leistungen zu bekommen sein. Das sehen Gesetzespläne von Gesundheitsministerin Nina Warken vor, die das Bundeskabinett auf den Weg gebracht hat.

Vorsorge: Apotheken sollen neue Leistungen zu Vorbeugung und Früherkennung anbieten – etwa für Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und rund ums Rauchen.

Impfungen: Neben Impfungen gegen Grippe und Corona sollen alle Schutzimpfungen mit „Totimpfstoffen“ in Apotheken angeboten werden können – also zum Beispiel auch gegen Tetanus oder Virusinfektionen, die Zecken übertragen (FSME).

Schnelltests: Wie bei Corona-Tests in der Pandemie sollen Patienten auf Selbstzahlerbasis Schnelltests zu bestimmten Erregern bekommen können – etwa auf Influenza-, Noro- oder Rotaviren. Das soll Infektionsketten schneller unterbrechen.

Medikamente: Apotheken sollen in bestimmten Fällen verschreibungspflichtige Präparate ohne eine sonst nötige ärztliche Verordnung abgeben können. Gehen soll das zum einen, wenn Patienten ein bekanntes Langzeitmedikament einnehmen. Erlaubt werden soll unter bestimmten Voraussetzungen die einmalige Abgabe der kleinsten Packung, wenn das Fortführen der Therapie keinen Aufschub erlaubt. Erlauben kann das Ministerium dies außerdem bei „akuten, unkomplizierten Formen bestimmter Erkrankungen“.

Austauschmöglichkeiten: Wenn beim Rezepteinlösen ein Medikament nicht da ist, soll es leichter werden, Alternativen zu bekommen.

Öffnungszeiten: Wann sie öffnen, soll in die Eigenverantwortung der Apotheken gestellt werden. So könnten sie vor allem in ländlichen Regionen Geschäftszeiten besser an den Bedarf anpassen, erläuterte das Ministerium.

Vergütung: Mit bundesweiten Protesten wollten Apotheken am Mittwoch Druck für höhere Vergütungen machen – mit einer Aktion, bei der zeitweise das Licht aus- und nur eine Notbeleuchtung angeschaltet werden sollte. Grund ist, dass Warken eine im Koalitionsvertrag von Union und SPD angekündigte Anhebung vorerst nicht umsetzen kann – wegen erwarteter Mehrkosten von einer Milliarde Euro.DPA

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