In Trumps Visier: Nicolas Maduro. © Cubillos/dpa
Washington – Es begann mit Videos, die die US-Regierung im Internet postete. Die Aufnahmen sollen Angriffe des Militärs auf Boote in der Karibik zeigen, die Drogen Richtung USA geschmuggelt haben sollen. Die ganze Welt konnte die Attacken, bei denen dutzende Menschen gestorben sein sollen, im Netz verfolgen – und es wirkte wie eine Abschreckung. US-Präsident Donald Trump sagte dem Drogenhandel auf See den Kampf an. Venezuela rückte dabei immer stärker ins Visier. Mittlerweile wirft Trump Venezuela nicht mehr allein Drogenschmuggel vor, es geht auch um etwas anderes: Öl.
Seit Monaten kocht der Streit immer weiter hoch. Die USA erkennen den autoritären Linkspolitiker Nicolás Maduro nicht als Präsidenten des südamerikanischen Landes an. Die Wahl 2024 war begleitet von Betrugsvorwürfen, landesweiter Proteste und internationaler Kritik. Maduro geriert sich als unbeugsamer Rebell im Hinterhof der Vereinigten Staaten, immer wieder wettert er gegen den „Imperialismus“ und zeichnet ein Bild von Venezuela als sozialistischem Vorzeigestaat. Auch vor diesem Hintergrund rückten die USA den Drogenschmuggel ins Blickfeld.
Die USA machen andere Staaten dafür verantwortlich, ihr Land mit Drogen zu überschwemmen. Die US-Regierung zog in der Karibik Militär zusammen, darunter das größte Kriegsschiff der Welt. Es gab tödliche Angriffe des Militärs auf Boote mit Menschen, die Drogen geschmuggelt haben sollen. Kritiker werten das Vorgehen als Verstoß gegen das Völkerrecht, Trumps Regierung spricht hingegen von einem legitimen Kampf gegen „Drogenterroristen“.
Vor wenigen Tagen beschlagnahmten die USA nun einen Öltanker vor der Küste Venezuelas. Maduro wirft den USA vor, es bei der Eskalation des Konflikts vor allem auf dieses Öl abgesehen zu haben und einen Machtwechsel in Caracas erzwingen zu wollen. Trump sagte, Maduros Tage als Präsident seien gezählt.
Neu an Trumps Rhetorik: Er hat nun die US-Militärpräsenz vor der venezolanischen Küste mit den Ölvorkommen in Verbindung gebracht. Der Republikaner schrieb in einem Post, Venezuela habe den USA „Öl, Land und andere Vermögenswerte“ gestohlen und forderte die „SOFORTIGE“ Rückgabe. Anfang der 2000er Jahre hatte Venezuela Ölfelder verstaatlicht, betroffen waren auch US-Firmen.
Der US-Präsident drohte: Das südamerikanische Land sei von der größten Flotte umgeben, die jemals in der Geschichte Südamerikas zusammengestellt worden sei. Diese werde weiter anwachsen – bis zu dem Zeitpunkt der Rückgabe. Trump verfügte eine „TOTALE UND VOLLSTÄNDIGE BLOCKADE ALLER SANKTIONIERTEN ÖLTANKER“, die in Venezuela ein- oder auslaufen.