Auch Brände wurden bei den Protesten gelegt. © dpa
Brüssel – Tausende Landwirte haben – teils gewaltsam – im Brüsseler Europaviertel gegen das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten protestiert und für Chaos gesorgt. Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen Demonstranten ein, die versuchten, Absperrungen zu durchbrechen. Zudem wurden Brände gelegt, Pyrotechnik gezündet und Tränengas eingesetzt, wie auf Bildern zu sehen war. Die Angriffe der Demonstranten mit Kartoffeln und Feuerwerk richteten sich auch gegen das Europaparlament. Während die Veranstalter von rund 10 000 Demonstranten sprachen, zählte die Polizei etwa 7300 Personen und hunderte Traktoren. Sie lehnen das Abkommen ab, weil sie unter anderem Konkurrenz durch günstige Importe fürchten. Nach einer Schätzung des bayerischen Bauernverbands beteiligten sich rund 500 deutsche Bauern an dem Protest.
Zeitgleich wird beim EU-Gipfel in der Stadt über das geplante Abkommen gesprochen. Frankreich, Italien, Polen und Ungarn haben Vorbehalte. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will die Unterzeichnung nun auf Januar verschieben, wurde am Donnerstagabend bekannt. Zuvor hatte sich Brasilien bereit erklärt, der EU noch Zeit einzuräumen.