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Zuversicht: Jetzt erst recht!

von Redaktion

Weihnachten 2025

Wie hieß das einst bei dem einzigartigen Humoristen Loriot in dem unvergleichlichen Sketch über die Weihnachtsfeier bei Hoppenstedts? „Früher war mehr Lametta!“ Viele Menschen werden in diesen Tagen mit Wehmut an Weihnachtsfeste zurückdenken, bei denen das Fest der Feste in ein sicheres politisches und gesellschaftliches Umfeld selig eingebettet war.

Mit viel Lametta, Glanz, Freude und Lichtern. Da rankten sich die Gedanken mehr darum, mit welchen Geschenken man seine Liebsten erfreuen kann, was an Heiligabend gegessen wird und ob man am Ersten Weihnachtstag die Schwiegereltern besucht oder alle lieben Verwandten besser zu sich nach Hause einlädt. Deutlich unbeschwerter war das als heutzutage.

Weihnachten 2025 fällt in eine bedrückende Zeit. Es markiert das Ende eines Jahres, in dem weiter der Krieg in der Ukraine die Nachrichten beherrscht, der Nahe Osten längst nicht befriedet ist, antisemitische Anschläge die Welt erschüttern und auch die innenpolitische Lage unsicherer denn je ist. Gibt es eine Spaltung der Gesellschaft zwischen Jung und Alt? Wie stabil ist unsere Demokratie? Wann schweigen in der Ukraine endlich die Waffen?

In diesen Zeiten ein „Fest des Friedens“ zu feiern, mag so manchem unpassend vorkommen. Geht das, alle bedrückenden Nachrichten einfach so auszublenden? Heile Welt zu spielen, entspricht nicht dem christlichen Geist der Weihnacht. Im Gegenteil: Wer den Sinn des Festes richtig versteht, kann darin einen Auftrag erkennen, erst recht den Widrigkeiten entgegenzutreten. Auch wenn die äußeren Umstände noch so ungastlich sind: Es gilt weiter zu gehen und den anderen dabei eine unterstützende Hand zu reichen.

Das klingt vielleicht etwas altmodisch, nach mehr Lametta und Sentimentalität. Aber in unsicheren Zeiten wie diesen tut es gut, wenn Menschen zusammenrücken, um sich gegenseitig Mut zu machen und sich zu helfen. Das gibt Zuversicht, die schwierigen Aufgaben der Zukunft mit neuer Energie anzugehen. Der Blick richtet sich auf das Wesentliche: Frieden, gerade auch im Kleinen, Sicherheit, Liebe und Unterstützung für die Benachteiligten sind wertvolle Erfahrungen, die die eigene Widerstandskraft stärken. Dann kann man Kraft tanken, um sich mit neuer Energie den schwierigen Themen entgegenzustemmen. So kann das Fest des Friedens wieder strahlen.CLAUDIA.MOELLERS@OVB.NET

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