Der x-te Weckruf an den Westen

von Redaktion

US-Vorgehen gegen HateAid

Melania Trump, das nur zur Erinnerung, wollte sich in der ersten Amtszeit ihres Mannes gegen Online-Mobbing engagieren. Das war schon damals ein schlechter Scherz. Heute klingt es wie blanker Hohn. Die US-Regierung hat Sanktionen verhängt gegen die Organisation HateAid, weil die sich gegen Hass engagiert. In der Trump-Welt wird Hass geschützt durch Meinungsfreiheit – vorausgesetzt, er kommt aus seiner Richtung und trifft den Gegner. Andernfalls reagiert er mit maximaler Härte. Selbst Trumps Weihnachtsbotschaft war eine einzige Botschaft des Hasses. Fromme Wünsche gelten nur für das eigene Lager, einen TV-Satiriker will er „einschläfern“ lassen.

Es ist eine erschütternde, aber auch erhellende Botschaft. Mag der Westen noch so krampfhaft versuchen, ihn im Kampf gegen Putin und für die Ukraine irgendwie einzuhegen – seinem wichtigsten und folgenschwersten Anliegen hat man wenig entgegenzusetzen. Der Präsident legt die Axt an die Wurzeln freier Gesellschaften. Er höhlt Institutionen aus, fällt Verbündeten in den Rücken, stärkt radikale Kräfte, auch in Deutschland.

Für seine langjährigen Partner ist es der x-te Weckruf, zu gemeinsamer Stärke zu finden. Kleinteilige Debatten über nationale Befindlichkeiten, ob bei Rüstung oder Freihandel, kann sich keiner mehr leisten. Nur mit vereinten Kräften werden sich die drei langen Jahre überstehen lassen, in denen Trump noch viel Unheil anrichten kann.

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