Prutting – Vor etwa rund zwei Jahren gab es in Prutting zum Beispiel „nur“ eine Jugendmusikkapelle. Die war gut, konnte jedoch in ihrer Besetzung große Bierzeltauftritte nicht stemmen. Weil aber fürs vergangene Jahr das 1100-jährige Jubiläum des Ortes anstand, kam man einfach auf die Idee einer Jubiläums-Blasmusik. Im Ort und in der ganzen Umgebung wurde herumgefragt, ob es nicht Interessenten gäbe, die sich für das Jubiläumsjahr zu einer Blasmusik zusammenfinden wollten. Was soll man sagen: Es gab nicht nur viele, die mitmachten, es blieben sogar so viele „hängen“, dass Prutting nun in der Tat ein „richtiges“, sprich großes Blasorchester hat.
Anlaufstelle
für die „Steirische“
Jetzt gibt es wieder eine „Musikidee“, und zwar eine, die ganz ausdrücklich den Nachwuchs zum Ziel hat. Schließlich müssen die, die in und um Prutting Musik machen wollen, egal ob innerhalb der Pruttinger Blasmusik oder außerhalb, ja von irgendwoher kommen. Ein Musikgeschäft gibt es in Prutting schon, die Firma Rumberger aus Ried. Sie ist für nah wie fern eine zentrale Anlaufstelle, wenn es um die „Steirische Ziach“ geht. Und immer wieder gab es dort Nachfragen, ob es nicht auch Möglichkeiten zum Unterricht gäbe. Bislang mussten die Interessenten an einzelne Lehrer verwiesen werden, doch ab sofort gibt es in Ried auch Unterricht – nicht nur an der „Ziach“ sondern eigentlich an jedem Instrument, das nachgefragt wird.
Es kamen nämlich zu den drei Rumberger-Brüdern noch zwei weitere mit ins Boot: Da ist zunächst Florian Hötzelsperger, der Leiter des Rosenheimer Maschinenrings und als solcher gewissermaßen der Mieter des ganzen Obergeschosses des großen Hauses „Ried 2“. Diese Räume werden vorwiegend zu Fortbildungsveranstaltungen und damit abends genutzt, tagsüber stehen viele von ihnen immer wieder leer. Für Florian Hötzelsperger, der selbst auch die Steirische Ziach spielt, war es deshalb schnell klar, dass die Rumbergers hier einen Musikunterricht aufziehen könnten.
Die Lehrer dafür waren ebenso schnell gefunden, denn es gibt in Glonn das Musikinstitut „Kling Glonn“, das sich seit mehr als 20 Jahren um musikalischen Nachwuchs kümmert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf echter, handgemachter Volksmusik und damit auf Instrumenten wie Steirischer Harmonika, Akkordeon, Gitarre, Hackbrett, Harfe sowie Holz- und Blechblasinstrumenten. Hans Wimmer, der Gründer von Kling Glonn war von der Idee einer „Zweigstelle“ in Prutting sofort begeistert und wichtiger noch, sein Sohn Maximilian war es auch. Der ausgebildete Musiklehrer wird nämlich der Hauptansprechpartner in Ried sein.
Start zum Schuljahresbeginn
Richtig losgehen tut es dort zum jetzigen Schuljahresbeginn, wenn es auch schon einige „Probeschüler“ gibt, darunter Annette Thusbaß, die Frau von Bürgermeister Johannes Thusbaß. Der ist natürlich selbst auch ein Förderer des Projektes, schließlich ist er selbst Musikant, hatte auch den Einfall mit der Pruttinger Jubiläumskapelle und ist überdies ja ganz grundsätzlich für seine Haltung bekannt: „Ihr habts a Idee? Des probier ma!“ Er war deshalb auch beim Brainstorming im Frühsommer dabei, als es um den Namen für das Pruttinger Musikinstitut gehen sollte. Der war schnell gefunden, denn das Anwesen hat den Hausnamen „Schmied“, weshalb es zum Schulbeginn die Musikschmiede ist, die mit ihrem Angebot offiziell startet.