Stephanskirchen/Rosenheim – Geschätzt für sein „lebendiges Wasser“ sind die St. Leonhards Quellen. Der Ruf dieses Wassers beruht auf einer Legende. Ein fast blinder Mann soll einen Traum gehabt haben: Eine Stimme hat ihm gesagt, dass er bei Leonhardspfunzen graben soll. Dort wird er eine Quelle finden. Das Wasser wird ihn heilen. „Und tatsächlich sei er durch das Heilwasser gesundet“, berichtet Patrice.
Diese Leonhardsquelle gibt es seit etwa 1734, seither nutzen die Menschen das Wasser zum Trinken und Baden.
Heute sind die Bäder verschwunden, es gibt nur noch den „Badwirt“, hat Lina erfahren.
Im Jahr 1996 übernahm Johann Abfalter die Quelle samt einiger maroder Gebäude. „Da ihm das Wasser selbst bei seinen Kniebeschwerden geholfen hatte, entschloss er sich, das Anwesen zu kaufen“, sagt Sarah. Er hatte nämlich die Idee einer „Wasserapotheke“. Kurz darauf entdeckte der Unternehmer eine weitere Quelle, die „Mondquelle“. Schließlich kamen noch zwei Quellen hinzu: Sonnen- und Lichtquelle. „Alle Quellen liegen sehr nah beieinander und schmecken dennoch sehr unterschiedlich“, erklärt Sonja. „Das Wasser aus der Lichtquelle schmeckte mir am wenigsten. Der Nachgeschmack war metallisch.“ Viel besser schmeckte Sonja, Sarah und Laura das Wasser aus der „Mondquelle“.
Marketingchefin Elke Freier, die auch Heilpraktikerin ist, erklärte, dass alle Wäser sogenannte „stille“ Wässer sind. Allerdings seien im Handel zwei Wässer mit der Bezeichnung „medium“, also mit Kohlensäure versetzte, erhältlich: die St. Leonhardsquelle und die St. Georgsquelle aus Ruhpolding, die seit einiger Zeit zum Unternehmen gehört.
Interessant: Bei Vollmond wird Wasser aus der Mondquelle abgefüllt. Es soll wieder anders schmecken, so Elke Freier. „Im Geschmackstest können wir das bestätigen“, sagen die drei Schülerinnen vom Gymnasium Raubling.
Tara Joelle hat besonders ein Aspekt begeistert: „Wenn die Wasserflasche auf einen Untersetzer gestellt wird, der mit einem hässlichen oder unangenehmen Wort versehen ist, dann nimmt dieses Wasser in der Flasche eine andere Struktur an und schmeckt anders.“ Das zumindest habe die MarketingChefin erzählt. Und Laura ergänzt: „Deshalb steht auf den Etiketten der Flaschen der Spruch ,aus Liebe und Dankbarkeit‘. Das kann man in der Flasche lesen.“
Wasser habe auch eine Botschaft, sagt der Japaner Masaru Emoto. Er hat Wasser-Kristalle fotografiert und festgestellt, dass diese je nach Umgebung anders aussehen. „Würde man Wasser mit Musik von Beethoven beschallen, zeigt sich eine klare Struktur. Bei düsterer Musik sind die Kristalle verformt. Bei Heavy Metal Musik zerbrechen sogar die Kristalle“, meint Emoto.
In einer riesigen Halle findet in Stephanskirchen die Abfüllung des Wassers statt. Täglich verlassen bis zu 200000 Flaschen die Produktion, hat David erfahren. An einer Stelle werden die Flaschen in den Produktionskreislauf gebracht, dann wandern sie in die „Waschmaschine“. „Dort werden sie gründlich gewaschen, sogar das Etikett wird abgelöst. Das ist ein sehr wichtiger Vorgang, haben wir bei der Führung erfahren“, berichtet David.
Die sauberen Ein-Liter-Flaschen werden anschließend im „Lampeninspektor“ geprüft. Dieses Gerät kann sich selbst prüfen, indem es saubere Flaschen anfordert und diese einem Test unterzieht. „Das ist schlau“, findet David. „Richtig cool“, meint Patrice.
Zum Schluss werden die Flaschen befüllt und mit Etiketten sowie Deckel versehen. Nun sind sie bereit für den Verkauf.
„In zwei Wochen wird die zehn Jahre alte Abfüllanlage abgebaut und durch eine neue ersetzt. Dies wird in insgesamt drei Schritten erfolgen“, erzählt Raphael. Um keine Lieferengpässe zu haben, wird derzeit vorproduziert“, sagt Joel.
Die Auslieferung der Wasserflaschen erfolge durch externe Transport-Unternehmen, hat Valentin erfahren. Das „lebendige Wasser“ der St. Leonhards Quellen ist in ganz Deutschland, in Österreich und der Schweiz erhältlich. „Das hat Produktionsleiter Frank Mösel erklärt.“
Sollte eine der Pfandflaschen nicht zurückkommen, muss sie ersetzt werden. „Pro Jahr werden rund 100000 neue Glasflaschen benötigt“, sagt Valentin.