Leserbrief an die redaktion

„Vespa“-Planung grenzt an Stümperei

von Redaktion

Zum Bericht „Keinen Keller für die Vespa“ im Lokalteil:

Das ganze Theater hat andere Protagonisten und Gründe. Zum einen ist dies der Umstand, dass erst nach zweijähriger Planungszeit festgestellt wird, dass das Baugrundstück für eine Unterkellerung nicht geeignet ist. Die dafür notwendigen Unterlagen, Daten und Vorgaben hat doch üblicherweise der Bürgermeister als verantwortlicher Bauherr bei Auftragsvergabe an den Architekten zu liefern. Die ordnungsgemäße Erledigung dieser Hausaufgaben würde auch einen Arbeitskreis überflüssig machen. Außerdem hätte man sich die Kosten für unnötige Entwürfe gespart. Aber Solnar versteht sich offensichtlich nur als Moderator in dieser Angelegenheit und nicht als Erster Bürgermeister, der die Verantwortung hat, eine Gemeinderatssitzung und deren Sitzungspunkte so vorzubereiten, dass verlässliche Unterlagen für klare und endgültige Entscheidungen möglich sind. All dies war aber nicht der Fall. Wenn da dann das Wort „Stümperei“ fällt, muss man sich nicht wundern.

In dem Bericht unerwähnt blieb zum anderen die Tatsache, dass das Architekturbüro auf eine mögliche Kostensteigerung von 15 Prozent hingewiesen hat. Die genannten Gesamtkosten von 6,9 Millionen Euro, würden sich dann auf rund acht Millionen erhöhen. Eine Summe, die bei den derzeitigen finanziellen Verhältnissen der Gemeinde nicht mehr zu verantworten ist. Es würde einen krassen Verstoß gegen das Gebot einer sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung bedeuten.

Also, Herr Bürgermeister, zeigen Sie Größe und verschieben Sie dieses Projekt bis Sie eine seriöse Finanzierung erwirtschaftet haben, denn ansonsten treiben Sie Aschau in eine noch nie dagewesene Verschuldung. Auch den linientreuen Befürwortern im Gemeinderat kann man nur empfehlen, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen, denn dafür sind sie eigentlich gewählt worden.

Franz Kratzer

Aschau

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