Zweiter platz für Regina Lindlmeier beim Bundesfinale des Berufswettbewerbs für hauswirtschafterinnen

Organisationstalent ist gefragt

von Redaktion

Sie gehört zu den besten Nachwuchs-Hauswirtschafterinnen in Deutschland. Beim Bundesfinale des Berufswettbewerbs in Mecklenburg-Vorpommern schaffte es Regina Lindlmeier aus Heldenstein auf den zweiten Platz. Sie lernt in der Berufsschule Rosenheim und wird demnächst ins Seecafé nach Rimsting wechseln.

Heldenstein/Eiselfing/Rimsting – Waschen, kochen, putzen – bei diesem veralteten Klischee schüttelt Regina Lindlmeier nur den Kopf. „Hauswirtschaft wird darauf reduziert“, ärgert sie sich. Aber Hauswirtschaft ist mehr, es geht um Organisation, darum, dass im Haushalt und in der Familienorganisation eben alles läuft: Kinderbetreuung, Ernährung, Wäschepflege oder Arbeiten auf dem Hof. Regina Lindlmeier muss es wissen: Sie ist die zweitbeste Nachwuchs-Hauswirtschafterin in Deutschland.

Sie schätzt die Vielfalt und Kreativität an ihrem Beruf. „Es gibt immer was anderes zu tun, nur die wenigsten wissen es“, erzählt sie. Was es zu tun gibt, kennt sie von ihrer Mutter, die ebenfalls Hauswirtschafterin ist. Schon als Kind hat sie viel Zeit in der Küche verbracht. Regina Lindlmeier ist gerade im zweiten Lehrjahr und arbeitet in Dirneckers Hofcafe in der Gemeinde Eiselfing. Kuchen backen, Frühstück vorbereiten, Wäsche machen oder das Essen für Veranstaltungen organisieren – jeden Tag warten neue Aufgaben auf sie.

So vielfältig der Alltag ist, so unterschiedlich sind die Herausforderungen im Wettbewerb um die beste Hauswirtschafterin vom Kreis- bis hin zum Bundesentscheid gewesen: Es geht um Teamfähigkeit, Flexibilität und Organisationstalent. Zu organisieren gibt es viel im Vorfeld, denn auf die Aufgaben bereitet sich Regina Lindlmeier akribisch vor. Ihre Mutter ist ihr dabei eine große Hilfe. Gemeinsam haben sie Kochbücher gewälzt und überlegt, was sich umsetzen lässt, vieles in der Küche ausprobiert, nur um dann einen Tag vor der Entscheidung doch wieder alles umzuwerfen. „Ich bin Perfektionistin“, sagt sie.

Die Vorbereitungen für die Wettkämpfe haben viel Zeit beansprucht, ohne die Unterstützung ihrer Eltern sei dies nicht zu schaffen gewesen. Während Regina im Hofcafé noch gearbeitet hat, hat ihre Mutter bereits alles Notwendige eingekauft, der Vater geholfen die Vorträge auszuarbeiten. Der Lohn: Etliche Probeessen.

Ordentlich ins Schwitzen gekommen ist Regina Lindlmeier im Bundesfinale: Anders als in den vorherigen Entscheidungen musste sie den Einkauf für ihr Menü nicht selbst übernehmen. Aber statt der bestellten Lende liegen Filets an ihrem Arbeitsplatz – und dann auch noch viel zu kleine Stücke. „Und daraus sollte ich Rouladen machen. Da hat es mich komplett zerlegt“, ärgert sie sich. Ansonsten wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen.

Irgendwie hat sie dann doch in der vorgegebenen Zeit den „Schmetterlingsschnitt“ geschafft – trotz zunehmender Nervosität. Zufrieden war sie mit dem Ergebnis nicht. „Das hat alles viel Zeit gekostet, und ich bin ins Hudeln gekommen. Am Ende sah es einfach nicht so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte“, sagt Regina Lindlmeier, die mit ihren 18 Jahren zu den jüngsten Teilnehmerinnen gehörte.

Bei den weiteren Aufgaben bleibt sie gelassen, vermittelt im Team interessierten Gästen praktische hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie zum Beispiel Bügeln, und glänzt mit Allgemeinwissen. Am Ende landet sie auf dem zweiten Platz.

Mitte August wird sie in ihrem dritten Lehrjahr ins Seecafé nach Rimsting wechseln. Damit warten neue Aufgaben auf sie, denn zu diesem Betrieb gehören auch Ferienwohnungen. Für die Zeit nach ihrer Ausbildung hat sie schon konkrete Vorstellung: „Ich will meinen Meister machen und Erfahrungen im Ausland sammeln – am liebsten weit weg, in Australien oder Neuseeland.“ Nach dem Wettbewerb bleibt ihr jetzt wieder mehr Zeit für ihre Hobbys – die Blaskapelle, die Feuerwehr und der Schützenverein. Aber auch so ist immer viel zu tun für Regina: „Mir wird sicherlich nicht langweilig.“

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