Bruckmühl – Die Realschule Bruckmühl war im Herbst 2004 als „Außenfiliale“ von Bad Aibling in Betrieb gegangen. „Es war eine gute Entscheidung, nach Bruckmühl zu gehen“, würdigte Landrat Wolfgang Berthaler gestern rückblickend und ließ – wie auch Bruckmühls Zweiter Bürgermeister Klaus Christoph – die Schulgeschichte Revue passieren. 2005 kam die Eigenständigkeit der Staatlichen Realschule in Bruckmühl mit sechs Klassen sowie 188 Schülern. Als „Glücksfall“ erwies sich die Ansiedlung in der Marktgemeinde.
„Der Zustrom gab recht, die Beliebtheit ist nach wie vor enorm und so wurde 2007 bereits die erste Vergrößerung abgeschlossen“, so Christoph. Und weiter: „Es war selbstverständlich, dass wir jetzt Flächen für den Erweiterungsbau zur Verfügung stellten.“ Nicht unerwähnt ließ er dabei – mit einem Augenzwinkern verbunden – das finanzielle Entgegenkommen der Kommune gegenüber dem Landkreis.
Als „wahrlich schönes Ereignis“ betitelte Berthaler die Einweihung. Er stellte die enormen Investitionen des Landkreises Rosenheim als Sachaufwandsträger in den Schulen heraus. Für 23 Bildungseinrichtungen sei man zuständig. „Ich danke hier meinen Vorgängern für den Einsatz und Weitblick in diesem Bereich und führe deren Arbeit gerne fort“, so der Landrat. Besonders freute sich Berthaler, dass es gelang, etwa 30000 Euro unter der Kostenberechnung zu bleiben.
Das neue Schulgebäude mit einer Geschossfläche von rund 2500 Quadratmetern wurde in circa 17 Monaten errichtet. Von den Gesamtbaukosten in Höhe von 8,5 Millionen Euro trägt der Landkreis Rosenheim sechs Millionen Euro. Die verbliebenen 2,5 Millionen Euro bezuschusst der Freistaat Bayern für die Maßnahme.
In einen „wunderbaren Bau, der sich sehen lassen kann“, war Wilhelm Kürzeder, Ministerialbeauftragter für die Realschulen Oberbayern-Ost, eigenen Angaben zufolge gekommen. Gleichzeitig sprach er, den früheren amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy zitierend, ein Plädoyer für Wissen: „Es gibt nur eines, was auf Dauer teuer ist – keine Bildung.“
Für Kürzeder muss Deutschland auf Bildung setzen, „wenn unser Land auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen soll“. Der Rohstoff „Geist“ müsse bestmöglich gehegt, gepflegt, gefüttert und gefördert werden. Kürzeder gab dem Landkreis Rosenheim zudem das Prädikat „Schul- und Bildungslandkreis“. Die Investitionen würden hier für sich sprechen. „Dies ist mit einer der Gründe, dass die Region wächst und blüht. Sie sind für Familien attraktiv“, so der Ministerialbeauftragte.
Nicht minder schwärmte Schulleiter Förg von „seinem“ neuen Gebäude: „Die Schüler sind stolz auf den modern gestalteten Erweiterungsbau. ,Sie sagen: Unsere Realschule Bruckmühl macht richtig Bock‘“, schilderte Förg. Am liebsten würden alle Schüler im Neubau unterrichtet werden. Nachbarn dankte er für deren Geduld und Nachsicht bei den Bauarbeiten und würdigte mit Handwerker Erhard Bauer die „gute Seele der Baustelle“.
Dem Schreibfehler auf der Bautafel beim Spatenstich (wir berichteten) bescheinigte er vorausschauende Fähigkeiten: „Der Anbau an der Staatlichen Realschule ist, wie damals bereits prophezeit, stattlich geworden.“
Viel Arbeit und unzählige Absprachen würden hinter der Vollendung stecken. So habe es allein 70 Planungsbesprechungen während der Bauzeit mit den Architekten Jürgen Dennerle und Benjamin Fruth (Büro Schwinde Architekten) gegeben. Lob gab es für deren Arbeit von allen Vertretern im Überfluss. Ebenso für die Handwerker und alle Beteiligten an der Maßnahme.
„Hier ist ein Prototyp entstanden“, erklärte – kurz vor der Schlüsselübergabe aus Laugenteig – Dennerle. So habe sich die enge Zusammenarbeit mit Nachbarn und Lehrern allein bei der Verlegung des Musiksaals an seinen jetzigen Standort aufgrund der Emission bewährt.
Dem evangelischen Pfarrer Samuel Fischer und dem katholischen Pastoralreferent Markus Brunnhuber oblag es dann, den ökumenischen Segen für das Gebäude zu spenden sowie die Räumlichkeiten zu weihen. Einhelliger Wunsch der Geistlichkeit: Es sollen „kompetente, liebevolle und am Gemeinwohl interessierte Menschen“ unterrichtet werden.