„A g’scheide Kirta dauert bis zum Irta (Dienstag), es ko se a schicka bis zum Migga (Mittwoch).“ So lautet ein altbayerischer Spruch. Drei bis vier Tage dauerte das Fest also, und da die Bayern schon immer gerne gefeiert haben, ist man eben auch zum Kirta ins Nachbardorf gegangen. Für die Landbevölkerung waren die Kirchweihfeste eine der wenigen Gelegenheiten, bei Tanz, Musik, gutem Essen und Bier den harten Arbeitsalltag zu vergessen. Bereits seit dem Mittelalter feiern die Christen ein religiöses Fest anlässlich der Weihe einer Kirche. Bis 1866 hatte jede Kirche in Bayern ihr eigenes Kirchweihfest. Auf Kirchweih hängt an den Kirchtürmen der „Zachäus“. Die weiß-rote Fahne wird von einem jungen Mann aus dem Kirchturm gehängt. Sie erinnert an den Zöllner Zachäus, der auf einen Baum kletterte, um Jesus zu sehen, da er von Gestalt sehr klein war. Nach der Legende zerriss sich Zachäus dabei seine rote Hose, sodass das weiße Hemd herausschaute. Daher hat die Kirchenfahne diese Farben. Für die Mädchen bot sich beim Kirtatanz die Möglichkeit, nach einem Hochzeiter Ausschau zu halten. Nach dem ausgiebigen Essen mit der Kirchweihgans und den Kirta-Nudeln an den Kirchweihtagen ging es nicht nur zum Tanzen, sondern auch zum Hutschen. So eine Kirtahutschn wird auch heute noch bei den Bauern auf dem Heuboden aufgebaut – Jung und Alt haben dabei ihr Vergnügen. Fotos niessen