Gemeinderat in aschau bespricht Flächennutzungsplan

Zustimmung für Gewerbe in Außerkoy

von Redaktion

Aschau – Die gewerbliche Entwicklung der Gemeinde stand wieder einmal auf der Tagesordnung des Aschauer Gemeinderates. Auch für den neuen Flächennutzungsplan der Gemeinde fanden die Gemeinderäte in Zusammenarbeit mit den beiden Architekten Werner Schmidt und Andrea Kaiser von der Planungsgruppe Schmidt in Brannenburg nur wenige Stellen, an denen sich Gewerbebetriebe ansiedeln könnten – und auch diese seien mit einer Ausnahme höchst umstritten oder ihre Verwirklichungsmöglichkeit werde von den übergeordneten Behörden nicht anerkannt, so war im Aschauer Gemeinderat zu hören.

Werner Schmidt und Andrea Kaiser von der Planungsgruppe Schmidt in Brannenburg stellten zusammen mit dem Fachbereichsleiter II, Markus Heinrich, dem Gremium die Einsprüche und Vorstellungen der Behörden und die Vorschläge für die Bearbeitung der Widersprüche vor.

18 Bürger hatten sich den neuen Flächennutzungsplan während der Auslegungsfrist im Rathaus angesehen und sich erläutern lassen, 23 Personen und Personengruppen brachten Bedenken gegen das Vorhaben zum Ausdruck oder reichten weitergehende Vorschläge ein. Diese Einwände wurden bereits in der letzten Sondersitzung Flächennutzungsplan im Juli behandelt (wir berichteten). 40 Behörden und Träger öffentlicher Belange, die eingeschaltet wurden, gaben keine Stellungnahmen ab, 17 weitere Fachbehörden gaben zum Teil umfangreiche weiterführende Hinweise, die in die Planung eingearbeitet werden können. Akribisch ging der Gemeinderat jeden einzelnen Einwand durch und fasste einen Beschluss dazu. Dabei zeigte das Gremium große Einigkeit, fast alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.

Vier Möglichkeiten sahen die Gemeinderäte, Gewerbe in Aschau anzusiedeln, dabei fielen das Obere Priental von Aschau bis Sachrang und das neu gekürte Bergsteigerdorf bereits von Anfang an aus den Planungen heraus. Lediglich in Außerkoy, Innerkoy, Fellerer und Weiher könne man sich Standorte für kleinere und mittlere Betriebe und Produktionsstätten vorstellen, so die Planer. Nach einer genauen Überprüfung blieb lediglich der Standort Außerkoy ohne Beschränkungen übrig; alle eingeschalteten Behörden und Gremien könnten sich hier einen Gewerbestandort vorstellen. Dagegen fiel der Standort Fellerer sofort weg, die Faktoren städtebauliche Empfindlichkeit und Beeinträchtigung des Landschaftsbildes bildeten für das kleine Gebiet ostwärts der Staatsstraße 2093 ein unüberwindliches Hindernis. Man wolle hier keine Gewerbeschlucht entlang der Straße nach Süden bilden, so das Gremium. Durch die Nähe zu den Moorgebieten und Streuwiesen der Prien und des Bärnsees seien zusätzliche Einschränkungen bei einer Ausweisung zu erwarten.

Zu möglichen Gewerbebetrieben in Innerkoy wies die Regierung von Oberbayern darauf hin, dass das vorgeschriebene Anbindegebot nicht eingehalten würde und damit dem Ziel der Landes- und Regionalplanung entgegenstehe. Nach eingehender Beratung strich der Gemeinderat Innerkoy als möglichen Standort.

Umstritten: Zwischen Weiher und Seehaus

Nicht verzichten will die Gemeinde Aschau jedoch auf das Gebiet nördlich von Weiher im Raum der Landkreiskompostieranlage. Hier gebe es bereits Gewerbeansiedlung und Ausbaumöglichkeit sei vorhanden. Zwar könne das Gebiet nicht sofort erschlossen werden, da es keine ordnungsgemäße Anbindung an ausreichend große Straßen gebe. Es handle sich für die Gemeinde Aschau aber um eine zukunftsorientierte, mittel- bis langfristig geplante Darstellung. Für diese Option zwischen Weiher und Seehaus gab es bereits in der vergangenen Sitzung heftigen Protest aus der Bevölkerung, da zahlreiche Fragen der Erschließung und der interkommunalen Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde ungeklärt sind. Solange in diesem Raum keine 40-Tonnen-Brücke über die Autobahn zur Verfügung steht (frühestens nach Fertigstellung der Autobahn in den späten 20er-Jahren), kann das Gebiet auch von Frasdorf her nicht erschlossen werden. Eine Erschließung über Aschauer Grund durch Haindorf und Schafelbach erscheint unmöglich. Die Regierung von Oberbayern konnte sich mit diesem Gewerbestandort nicht anfreunden, da er nicht mit den Zielen des Landesentwicklungsplans übereinstimmt. Der Gemeinderat Frasdorf sprach sich einstimmig gegen das Vorhaben aus, wenn der Erschließungsverkehr ausschließlich über Frasdorfer Gemeindegebiet und die Gemeindeverbindungsstraße Umrathshausen – Seehaus – Weiher fahren würde. Wenn Aschau das Vorhaben verwirklichen wolle, müsse die Erschließung über Aschau erfolgen, so die Frasdorfer. Der Aschauer Gemeinderat will an dem Standort festhalten. reh

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